Am Sonntag wird Maximilian Dörnbach noch einmal im Keirin-Wettbewerb starten und hofft da auf seine dritte EM-Medaille. „Die zwei Goldmedaillen sind mehr als ich mir erhofft hatte, mal sehen, was am Sonntag noch geht,“ freute sich Dörnbach über den gelungenen Start dieser Europameisterschaften. Die zwei EM-Titel haben ihm gepuscht. „Ich hatte schon auf einen Platz unter den ersten Drei im Zeitfahren gehofft, aber mit Gold hatte ich nicht gerechnet. Ich bin schon bei der Deutschen Meisterschaft für meine Verhältnisse sehr schnell gefahren, aber dass ich mich jetzt noch einmal um acht Zehntel verbessern konnte, darüber war ich selbst erstaunt.“
„Er ist ein sehr zielorientierter Fahrer mit klaren Vorstellungen,“ sagt BDR-Sportdirektor Patrick Moster über den jungen Thüringer, der aus Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld stammt und seine Laufbahn im Pfeil Wingerode begann, wo er heute noch Mitglied ist, auch wenn ihn sein Weg nach Erfurt an die Sportschule führte und zum Sprinterteam Thüringen. Neben seiner sportlichen Karriere absolviert Max Dörnbach eine Lehre zum Bürokaufmann bei Bilfinger und Berger, die ihn sehr unterstützen.
Seine ersten Erfolge feierte er 2011 als deutscher Jugendmeister im Sprint. Ein Jahr später holte er sich gleich vier DM-Titel bei den Junioren ab: im Zeitfahren, im Teamsprint, im Keirin und im Sprint. Außerdem wurde er Junioren-Europameister im Teamsprint. Diesen Erfolg wiederholte er ein Jahr später, außerdem gewann er Gold im Sprint. In beiden Wettbewerben stellte er einen neuen Juniorenrekord auf und wurde im selben Jahr Junioren-Weltmeister im 1000-m-Zeitfahren. Nach Bronze im Teamsprint 2014 gewann er in Athen innerhalb von zwei Tagen zwei EM-Titel. Außerdem ist er amtierender deutscher Meister im 1000-m-Zeitfahren, seiner Paradedisziplin.
Unter Trainer Winfried Conradi begann Maximilian Dörnbach seine Radsportkarriere. Nach seinem Wechsel an die Sportschule in Erfurt arbeitete er mit Trainer Tim Zühlke. Wichtigster Berater aber ist sein Vater Sandor Dörnbach, der ihn oft zu Wettkämpfen begleitet und mit dem er in der Freizeit gern mal eine Partie Tischtennis spielt.
Der Erfurter Trainer Tim Zühlke arbeitet seit 2010 mit dem jungen Sprinter zusammen und weiß schon lange, welch großes Talent in Dörnbach steckt. „Max ist eigentlich recht ruhig, aber er weiß genau was er will. Im Wettkampf ist er sehr fokusiert, sehr zielstrebig und will immer gewinnen,“ beschreibt Zühlke seinen Schützling. „Und wenn es nicht so läuft, dann merkt man ihm das sofort an, dann ärgert er sich sehr.“
Nach den Erfolgen in Athen hofft Dörnbach nun auf einen Startplatz bei der EM der Elite im Oktober in Grenchen in der Schweiz. Wenn es da gut läuft, dann könnte er auch bei der Weltmeisterschaft im März in London starten. „Doch daran denke ich jetzt überhaupt nicht,“ sagt er. Und auch nicht an die Olympischen Spiele. Noch nicht. Rio, so glaubt sein Trainer, käme für ihn ohnehin zu früh. „Ihm fehlt noch die Substanz für die größeren Turniere. Aber die wird kommen“, ist Zühlke sicher. Genau wie die nächsten Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dann ist Maximilian Dörnbach 24 Jahre und im besten Rennfahreralter.