Max Niederlag ist wieder in der Spur

Ich habe hier einen Fuß in die Tür für die Olympischen Spiele gestellt.“  Max Niederlag war die Erleichterung anzusehen. Mit Platz zwei im Sprint-Turnier bei der EM in Grenchen hinter dem Niederländer Jeffrey Hoogland bestätigte der Chemnitzer, der zuvor schon EM-Bronze im Teamsprint geholt hatte, seinen Aufwärtstrend der vergangenen Monate und darf knapp 300 Tage vor Rio 2016 von seinen ersten Olympischen Spielen träumen. Schon bei der U23-EM hatte Niederlag mit Gold im Keirin und Teamsprint sowie Silber im Sprint auf sich aufmerksam gemacht.
Vor knapp einem Jahr wäre die Karriere des 22-Jährigen beinahe abrupt beendet gewesen. Bundestrainer Detlef Uibel strich Niederlag aus dem Kader, Weltcup und WM in Paris gingen ohne ihn über die Bühne. „Max war ein wenig aus Spur geraten. Er hat jetzt aber verstanden, worum es geht und hat hier bei der EM ein Super-Ergebnis eingefahren. Max hat sich toll verkauft, auch im Finale gegen Hoogland toll dagegengehalten und sein Potenzial gezeigt“, lobte Uibel seinen Vize-Europameister.
Für Niederlag ist die Disziplinierung längst abgehakt. „Ich bin auf einem neuen Weg. Und der ist gut“, so der Bundespolizist. Niederlag hat seinen Lebensmittelpunkt mit Freundin Debora nach Chemnitz verlegt und sich dort der Trainingsgruppe des CPSV mit Stefan Bötticher und Joachim Eilers angeschlossen. Unter der Ägide von Trainer Ralph Müller schuftet das Trio konzentriert für Olympia 2016. „Es klappt gut, macht Spaß und ich habe ein klares Ziel“, sagt Niederlag. Mit Silber und Bronze ist er seinem Wunsch wieder einen  kleinen Schritt näher gekommen. „Ich bin zuversichtlich, dass es gut klappt. Der Weltcup in Cali wird hoffentlich der nächste Schritt“, so Niederlag.
Am liebsten würde Niederlag in Rio mit Bötticher und Eilers zusammen am Start stehen, aufgrund der Fahrerkonstellation im Teamsprint wird es dazu aber wohl eher nicht kommen. Schlimmer sogar: Ausgerechnet mit seinem Kumpel Stefan Bötticher streitet er um den zweiten Platz hinter dem Anfahrer. „Wir sind trotzdem privat gut befreundet, unternehmen zusammen viel. Im Training weiß aber jeder, worum es geht, sorgt die Konstellation für ordentlich Pfeffer“, beschreibt der Sprinter. In Grenchen hat sich der Konkurrenzkampf für Max Niederlag auf jeden Fall schon ausgezahlt.
Neben dem Chemnitzer sorgte Kristina Vogel aus Erfurt mit Bronze im Sprint am zweiten Finaltag für die zweite und insgesamt fünfte Medaille für den BDR. Die Weltmeisterin besiegte im kleinen Finale die Französin Virginie Cueff mit 2:0. Miriam Welte (Kaiserslautern) sagte alle weiteren Starts ab und reiste nach den Verbrennungen am Fuß vorzeitig nach Hause. Roger Kluge (Cottbus) erreichte im Punktefahren Rang 13. Im Sprint der Männer belegte Maximilian Levy (Cottbus) Platz 14, und Charlotte Becker aus Berlin wurde 15. im Scratch.
 

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