Es war der emotionalste Moment der Deutschen Meisterschaften 2018 in Dudenhofen: Miriam Welte (1. FC Kaiserslautern) gewann das Sprintfinale glatt in zwei Läufe gegen Emma Hinze (Track Team Brandenburg) und ließ im Ziel ihren Tränen freien Lauf. „Diesen Titel widme ich Kristina,“ sagte die Kaiserslauterin nach dem Gewinn ihrer dritten Goldmedaille bei diesen Titelkämpfen.
Weltes langjährige Teamsprint-Partnerin Kristina Vogel aus Erfurt war zuvor acht Mal Deutsche Meisterin im Sprint. Aber in diesem Jahr fehlte sie. Bei einem schweren Trainingssturz in Cottbus erlitt sie eine Wirbelsäulenverletzung und wird nach wie vor in Berlin intensivmedizinisch betreut.
Platz drei ging an Pauline Grabosch (Team Erdgas 2012), die im kleinen Finale keine Mühe hatte, die Darmstädterin Laura Imeratori zu distanzieren.
Charlotte Becker aus Berlin (Hitec Products) fügte ihrer Medaillensammlung nur einen Tag nach ihrem Triumph im Punktefahren eine weitere goldene hinzu: Die 35-Jährige gewann den Scratch-Wettbewerb der Damen vor Tanja Erath (Canyon-SRAM) und Anna Knauer (Germania Weißenburg) und gewann damit nach Gold im Punktefahren und in der Mannschaftsverfolgung ihren dritten DM-Titel.
Im Keirin der Männer verteidigte Maximilian Levy (Team Erdgas 2012) seinen Titel erfolgreich. Silber und Bronze gingen an Robert Förstemann (RSC Cottbus) und Stefan Bötticher (Chemnitzer PSV). „Diese Meisterschaft stand unter einem ganz anderen Fokus als die früherer Jahre. Mit dem Start in der Mannschaftsverfolgung hatte ich einen anderen Schwerpunkt gesetzt. Trotzdem konnte ich im Teamsprint und zum Abschuss im Keirin gewinnen. Besser konnte es nicht laufen,“ sagte der Cottbuser, der seine weitere Karriere nur noch Jahr für Jahr planen will. Bei der Europameisterschaft in zwei Wochen in Glasgow wird er nicht am Start stehen.
Der Sieg im Madison der Männer ging an Richard Banusch und Christian Koch vom LKT Team Brandenburg, die mit jugendlicher Unbekümmertheit den etablierten Bahnfahrern das Nachsehen gaben. Banusch/Koch siegten mit 48 Punkten vor Henning Bommel/Moritz Malcharek (Endspurt Cottbus/LKT Brandenburg), die 38 Punkte einfuhren. Auf Platz drei landeten mit 36 Punkten Achim Burkart und Kersten Thiele aus Oberhausen.
Mit einem Überraschungssieg endete das Punktefahren der Männer. Erik Schubert (RSC Nordsachsen) siegte mit 70 Punkten vor den beiden Brandenburgern Richard Banusch (55 Punkte) und Moritz Malcharek (47). „Ich hatte zwar gute Beine, habe aber nicht erwartet zu gewinnen. Deutscher Meister. Ich kann es nicht glauben“, freute sich Schubert im Ziel.
Unter den Nachwuchssportlern ragten bei den Deutschen Meisterschaften in Dudenhofen zwei besonders hervor: Lea Sophie-Friedrich aus Dassow, die mit fünf Goldmedaillen die Heimreise antritt. Die 18-Jährige gewann alle vier Sprintentscheidungen der Juniorinnen (Sprint, Keirin, 500-m-Zeitfahren, Teamsprint) und – weil sie mit einer Ausnahmegenehmigung starten durfte – auch den Teamsprint bei den Frauen an der Seite von Miriam Welte. Der zweite Sportler ist Elias Edbauer vom heimischen Bahn-Team Rheinland-Pfalz, der sich im 1000-m-Zeitfahren, im Sprint und Keirin durchsetzte und im Teamsprint Silber gewann.
Der RV 08 Dudenhofen hat an fünf Wettkampftagen 48 Deutsche Meister gekürt und das organisatorisch sehr gut bewältigt. Einige tausend Besucher kamen bei sonnigen Temperaturen nach Dudenhofen und feierten die Bahn-Asse. „Eine Meisterschaft mit einem so großen Programm ist eine enorme Herausforderung für den Veranstalter. Dudenhofen hat das sehr gut gemeistert,“ lobte BDR-Sportdirektor Patrick Moster die Veranstaltung.
zum Bild: Maximilian Levy auf der Ehrenrunde. Foto: Deines
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Straßen-EM in Zlin/TCH
Bei den Straßen-Europameisterschaften der U23 (140,4 km) konnte sich Georg Zimmermann (Tirol Cycling Team) als Siebter in den Top-Ten behaupten. Sein Teamkollege Johannes Adamietz schaffte es noch unter die besten 20. Neuer Europameister auf der sehr anspruchsvollen, bergigen Strecke wurde der Schweizer Hirschi.
Im Meisterschaftskampf der Junioren (118,8 km) belegten die deutschen Starter Jakob Geßner (Turbine Erfurt) und Felix Engelhardt (RSC Kempten) beim Sieg des Belgiers Remco Evenepoel die Plätze sieben und elf. Die weiteren deutschen Platzierungen: Erik Vater (Offenburg-Fessenbach/22.), Pirmin Benz (RSC Cottbus/34.)