Marcus Burghardt neuer Straßenmeister

Marcus Burghardt ist neuer Deutscher Straßenmeister der Elite. Der 33-Jährige gewann nach 213,4 Kilometern vor seinem Bora-Teamkollegen Emanuel Buchmann, mit dem er sich auf der letzten Runde aus einer kleineren Spitzengruppe absetzen konnte. Die Bronzemedaille ging an John Degenkolb, der 43 Sekunden hinter dem Spitzenduo Nils Politt im Spurt auf den vierten Platz verwies.

Diese deutsche Meisterschaft macht Lust auf mehr: Eine Woche vor dem Start der Tour de France in Düsseldorf bot die sächsische Stadt Chemnitz Radsport  vom Feinsten: Sportlich hochklassige Rennen bei strahlendem Sommerwetter, eine prächtige Zuschauerkulisse,  perfekte Organisation und stimmungsvolle Kulisse.  Die Polizei zählte allein am Sonntag 20.000 Zuschauer. „Wir werden gern wiederkommen“, sagte BDR-Vize-Präsident Udo Sprenger in der Hoffnung, dass dies nicht die letzte Straßenmeisterschaft in Chemnitz war.

Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung war das Straßenrennen der Männer am Sonntag über 213,4 Kilometer (elf Runden zu je 19,4 km), bei dem sich die komplette deutsche Radsportelite präsentierte. Fast alle Fahrer, die kommenden Samstag in die Tour starten, waren in Chemnitz dabei: die Sprinter André Greipel (Lotto-Soudal) und Marcel Kittel (Quick Step Floors) genauso wie Klassementfahrer Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) oder Edelhelfer wie Simon Geschke (Sunweb) oder Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe), der aus Sachsen stammt. Tausende  Zuschauer fanden den Weg an die Rennstrecke, besonders stimmungsvoll war es an der Bergwertung am Gornauer Berg.

„Es war eine Meisterschaft voller Emotionen. Auf der ganzen Strecke haben die Leute meinen Namen gerufen. Das war unglaublich. Ich hatte in der letzten Runde Krämpfe, aber ich wollte den Fans unbedingt etwas zurückgeben. Ich bin so stolz, hier Meister geworden zu sein,“ sagte Burghardt im Ziel, den Tränen nah. Der Profi des deutschen Teams Bora-hansgrohe ist in Zschopau in Sachsen aufgewachsen ist.

Von Beginn an fuhren die 201 Starter ein sehr hohes Tempo, legten in der ersten Rennstunde fast  46 Stundenkilometer zurück und zeigten eine sehr offensive Fahrweise. Es bildeten sich Spitzengruppen, Fahrer fielen zurück, schlossen auf, ständig war Bewegung im Feld, bis sich Ende der sechsten Runde 33 Fahrer an der Spitze behaupten, darunter Nils Politt und Rick Zabel von Katusha, Marcel Kittel und Max Schachmann von Quick Step, John Degenkolb von Trek, Jasha Sütterlin von Movistar,Nico Denz von AG2R, Roger Kluge von Orica-Scott, Lennard Kämna, Simon Geschke und Phil Bauhaus von Sunweb  sowie Nikias Arndt, Silvio Herklotz, Emanuel Buchmann und  Marcus Burghardt  von Bora hansgrohe).  In einer Verfolgergruppe kämpfte Titelverteidiger André Greipel (Lotto-Soudal) um den Anschluss, macht sich schließlich zusammen mit Jonas Koch auf Verfolgung und erreichte  in der achten Runde die Spitzengruppe.

Ende der achten Runde attackierte Michael Schwarzmann vom deutschen Team Bora-hansgrohe die Spitzengruppe, wurde aber wieder gestellt. Ende der neunten Runde griffen Roger Kluge und John Degenkolb an und setzen sich an die Spitze, gefolgt von Nils Politt, Emanuel Buchmann und Marcus Burghardt,  die Eingangs der letzten Runde den Anschluss an das Spitzenduo schafften. Und dann tat John Degenkolb an, doch Burghardt und Buchmann konterten, konnten mit der Konkurrenz spielen, weil sie zu Zweit waren und schafften bald eine Lücke zu Degenkolb und Politt.

Gemeinsam jagten sie dem Ziel entgegen, fuhren Hand in Hand auf die Zielgeraden, und Burghardt siegte mit einigen Zentimetern Vorsprung auf Buchmann, der vor zwei Jahren das Meistertrikot überstreifen durfte. „Ich bin unglaublich stolz, jetzt ein Jahr im Meistertrikot zu fahren. Das heute war einer der schönsten Siege meiner Laufbahn“, meinte der neue Deutsche Meister überglücklich.

 

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