Für das erste Gold sorgte am zweiten von sechs Wettkampftagen Moritz Malcharek. Der 21-Jährige aus dem LKT Team Brandenburg siegte im Scratch-Rennen der Klasse U23. Der WM-Teilnehmer von Pruszkow setzte sich im Finale gegen Daniel Babor aus Tschechien und Aurelian Costeplane aus Frankreich durch. „Am Anfang war das Rennen sehr unruhig. Ich habe dann die Offensive ergriffen und relativ schnell eine Runde herausgefahren“, sagte Malcharek. Mit dem Franzosen gelang sogar ein zweiter Rundengewinn. „Danach konnte ich das Rennen relativ entspannt angehen und musste nur noch meine gute Ausgangsposition verteidigen“, sagte Malcharek, der sich zuletzt bei elf Kriterien in den USA vorbereitet hatte. „Das waren sehr schnelle, zackige Rennen, die eine gute Grundlage gelegt haben“, sagte Malcharek, dessen Hauptaugenmerk aber auf dem Omnium am Samstag liegt.
Bei den Frauen belegte Michaela Ebert (WV Zeeuws Vlaanderen) im Scratch-Rennen U23 den siebten Platz.
Im Teamsprint Männer U23 verpassten Nik Schröter (Team Erdgas.2012), Anton Höhne und Carl Hinze (beide Track-Team Brandenburg) als Vierte knapp eine weitere Medaille. In 44,223 Sekunden unterlag das Trio gegen Russland. Im Vorlauf kam auch Elias Edbauer (Bahn-Team Rheinland-Pfalz) zum Einsatz. Europameister wurde die Niederlande (43,783) vor Frankreich.
Bei den Junioren sorgte Tim Torn Teutenberg (FC Lexxi Speedbike) für „goldenen Glanz“ mit seinem überraschenden Sieg im Ausscheidungsfahren. Der 17-Jährige Schüler aus der Teutenberg-„Radsport-Dynastie“ lieferte ein abgezocktes Rennen und siegte vor dem Griechen Panagiotis Karatsivis und dem Tschechen Lubos Kominek – und feierte den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Zuvor gab es in der Mannschaftverfolgung der Junioren für die Männer und Frauen jeweils die Bronzemedaille. Das Männer-Quartett mit Hannes Wilksch (RC Luckau), Tobias Buck-Gramcko (Ruspo Weende), Nicolas Heinrich und Pierre-Pascal Keup (beide ESV Lok Zwickau) besiegte im „kleinen Finale“ Italien. Beeindruckend war die Zeit: In 4:01,680 Minuten stellte der Vierer einen deutschen Junioren-Rekord auf. In der ersten Runde kam auch Moritz Kretschy (RSV 54 Venusberg) zum Einsatz und erhielt ebenfalls Bronze. Der Sieg ging an die Mannschaft aus Großbritannien (4:01,338).
Der Juniorinnen-Vierer fuhr ebenfalls auf Rang drei. Finja Smekal (Pulheimer SC), Hanna Dopjans (RSV Irschenberg), Paula Leonhardt (SC Berlin) und Friederike Stern (RSV Elxleben) besiegten in 4:34,622 Minuten das Quartett aus Russland. In der Zwischenrunde kam Hannah Buch (Tuspo Weende) mit zum Einsatz. „Das kleine Finale war echt ein Spektakel- einfach unglaublich. Die Russinnen haben schnell mit über einer Sekunde geführt. Erst 250 Meter vor dem Ende haben wir erstmals die Führung übernommen und den Gegner in der letzten Runde förmlich niedergerungen“, sagte ein glücklicher Trainer Lucas Schädlich. „Wir haben den deutschen Rekord um über fünf Sekunden gesteigert. Das Ergebnis ist eine tolle Bestätigung für die Arbeit der letzten Wochen – und wir haben viel Moral getankt“, sagte der Erfurter weiter. Gold ging an Italien (4:26,951) vor Großbritannien.
Im 1000-Meter-Zeitfahren der Junioren wurde Julien Jäger aus Erfurt Vierter in 1:02,710 Minuten und verpasste seine zweite Medaille bei dieser Europameisterschaft.
zum Foto: Moritz Malcharek auf dem Weg zur Goldmedaille. (Foto im Rahmen dieser Berichterstattung kostenfrei)