Selbst ein Sturz von Kluge 49 Runden vor Schluss bei einem unbedrängten Wechsel mit Reinhardt konnte das Duo nicht mehr aus dem Konzept bringen. Für beide war es die zweite Medaille in Hongkong: Reinhardt hatte schon Gold mit dem Vierer gewonnen, Kluge Silber im Omnium.
„Das war eine echt starke Leistung“, freute sich Bundestrainer Sven Meyer. „Das Rennen kam den beiden eigentlich nicht entgegen, weil es extrem langsam war. Also ganz anders als zur WM, wo das Rennen von Anfang bis Ende Vollgas gefahren wird. Dort können die beiden ihre Stärken eigentlich nicht besser ausspielen. Dann ist Roger auch noch gestürzt – also irgendwie war alles zäh. Sie haben sich aber auf die Situation eingestellt und ihr Rennen gemacht“, ergänze Meyer. Kluge fliegt jetzt zum Weltcup nach Neuseeland, wo er das Omnium fährt, der Rest der Ausdauer-Mannschaft reist zum Weltcup nach Australien in zwei Wochen.
Emma Hinze verpasste nach Gold im Teamsprint (mit Pauline Grabosch) und Silber im Sprint ihre dritte Weltcup-Medaille auf der WM-Bahn von 2017. Im Keirin-Finale belegte die 22-Jährige aus Cottbus den vierten Platz beim Sieg der Koreanerin Hyejin Lee. „Der vierte Platz geht in Ordnung. Emma ist ein bisschen überhastet zwei Runden von vorn gefahren, dadurch fehlte am Ende etwas die Kraft“, resümierte Bundestrainer Detlef Uibel. „Emma Hinze hat aber in Hongkong erneut gezeigt, dass sie auf einem sehr, sehr guten Weg ist und inzwischen in jeder Disziplin zur internationalen Spitze gehört.“
Im Sprint der Männer dominierten erneut die Niederländer. Europameister Harrie Lavreysen siegte vor Weltmeister Jeffrey Hoogland. Stefan Bötticher (12. Platz/Chemnitz) und Maximilian Levy (16./Cottbus), der für das Chemnitzer Team Erdgas.2012 am Start war, schieden im Achtelfinale aus. Für beide sowie den deutschen Meister Maximilian Dörnbach (24./Erfurt), der schon im 1/16-Finale ausschied, endet nun ein langer Wettkampfblock. „Es ist ein normales Ergebnis. Wichtig war, hier die Olympia-Qualifikation im Teamsprint abzusichern. Jetzt müssen wir in Richtung WM in Berlin auch uns noch in den Einzeldisziplinen bei den Männern steigern. Dafür ist nicht viel Zeit“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel.