„Ich bin zufrieden,“ sagte BDR-Vize-Präsident Günter Schabel. Sie waren immer vorn, waren in den entscheidenden Gruppen vertreten,“ so Schabel. Auch Bundestrainer Wolfgang Ruser fand, dass sich das Team „gut präsentiert hat“ und weiter. „Lührs hat eine starke Vorstellung geboten, im Finale haben wir durch Sturz und Defekt zwei Mann verloren. Das war sehr schade.“
Lührs gehörte zusammen mit dem britischen Zeitfahr-Zweiten Tarling und dem Tschechen Kadlic zu einer früheren Ausreißergruppe, die aber nie mehr als eine Minute Vorsprung verbuchen konnte. Dahinter versuchten Franzosen und Belgier den Vorsprung zu egalisieren, was erst in der vorletzten von insgesamt acht Runden gelang.
Dann war es an Daniel Schrag, die deutschen Farben an der Spitze zu vertreten. Teamkollege Emil Herzog hatte früh Defekt (Sattelbruch), so dass er nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte. „Ich habe heute alles gegeben, gehofft, dass unsere Gruppe durchkommt,“ sagte Schrag im Ziel. „Als aber der Franzose und der Däne vor mit gestürzt waren und ich in der Steigung neu antreten musste, waren meine Beine zu. Und als Hagenes antrat, ging bei mir nichts mehr,“ so Schrag, der die WM als 30. beendete.
Beim Deutschen Meister Cédric Abt lief es im WM-Rennen überhaupt nicht gut, dafür zeigte sich Moritz Kärsten aktiv. „Es war ziemlich hart, jeder Antritt nach den Kurven hat wehgetan,“ sagte Kärsten, der am Ende Platz 16 belegte. „Ich war im Finale zu früh im Wind.“
Luis-Joe Lührs bedauerte, dass es nicht zu einem Podestplatz reichte. „Ich bin zufrieden, so wie ich das Rennen angegangen bin. Es ist meine Art, offensiv zu fahren, und ich habe alles gegeben,“ sagte der 18-Jährige, der im kommenden Jahr beim Team BORA-hansgrohe fahren wird. „Ich hatte gehofft, dass unsere Gruppe durchkommt,“ sagte Lührs. „Und auch als die Verfolger von hinten aufschlossen, hatte ich noch die Power, mitzugehen.“
Als dann der Norweger Hagenes sechs Kilometer vor dem Ziel antrat, konnte er aber nicht mithalten. Nur der französische Europameister Romain Gregoire machte sich auf die Verfolgung, konnte den Nordeuropäer aber nicht mehr einholen und wurde Zweiter, bevor der Este Madis Mihkels als Dritter die nächsten Verfolger über den Zielstrich in Löwen führte.
Foto: Leslie Lührs unterwegs in der Spitzengruppe. (Foto nicht kostenlos nutzbar)