Bei Teutenberg ist endlich der Knoten geplatzt: Immer einsatzbereit, bestreitet sie seit vielen Jahren die Einzeldisziplinen im Ausdauerbereich: Punktefahren, Scratch, Ausscheidungsfahren, Madison, Omnium…. Immer landete sie im Mittelfeld, nie reichte es fürs Podium. Dreimal gewann sie internationale Medaillen im U23-Bereich, doch in der Eliteklasse klappte es bisher nie. Gestern noch war sie nach zwei Stürzen im Omnium bekümmert, dass es wieder nicht zu einer Top-Platzierung reichte.
„Mir mangelte es immer etwas an Selbstvertrauen,“ bekannte sie nach dem Rennen. „Ich habe vielleicht auch zu viel Respekt vor der Konkurrenz.“ Dabei bringt sie viel taktisches Verständnis für diese Disziplinen mit. Vater Lars und Bruder Tim Torn haben ihr in diesem Bereich einiges beigebracht. Heute endlich nahm sie das Heft in die Hand, fuhr sehr offensiv, oft in erster Reihe und kämpfte schließlich Seite an Seite mit Kopecky um den Titel und wurde Zweite.
„Gegen sie zu verlieren ist keine Schande,“ lachte Lea Lin Teutenberg und strahlte bei der Siegerehrung mit Kopecky um die Wette.
„Heute wollte sie es wirklich wissen,“ war auch Bundestrainer André Korff von der Leistung der 24-Jährigen begeistert.
Ihr Bruder Tim Torn trat wenige Augenblicke nach der Siegerehrung zum vierten und entscheidenden Wettbewerb im Omnium an. Nach Platz sechs im Scratch konnte er sich im Temporennen als Dritter platzieren, wurde im Ausscheidungsfahren Sechster und ging als Gesamtfünfter mit 96 Punkten ins entscheidende Punktefahren. Dort sammelte er noch einmal neun Punkte und landete auf einem guten sechsten Platz.
Lena Charlotte Reißner (SSV Gera) wurde im Punktefahren Zwölfte.