Levy verabschiedet sich von Olympia

Maximilian Levy blieb bei seinen vierten Olympischen Spielen zwar ohne Medaille, aber er hat sich mit zwei fünften Plätzen und Platz sechs im Keirin-Finale würdig von Olympia verabschiedet.

Natürlich hatte er sich eine vierte Medaille gewünscht. Das war das große Ziel von Maximilian Levy, als er am letzten Juli-Wochenende nach Tokio aufbrach zu seinen vierten Olympischen Spielen. In Peking gewann er Bronze im Teamsprint, in London ebenfalls. In der britischen Hauptstadt gewann er aber auch noch Silber im Keirin, seiner Lieblingsdisziplin. Und obwohl er damals dem großen Chris Hoy unterlag, gehört das Keirin-Finale bei den Spielen von 2012 zu seinen schönsten Erinnerungen. Die Sportkarriere des Cottbusers ist einzigartig, auch wenn sie jetzt ein bisschen unvollendet anmutet, weil es in Tokio nicht geklappt hat, mit dem Olympischen Edelmetall.

Maximilian Levy gehört seit mehr als einem Jahrzehnt zu den besten Sprintern auf der Welt. Dem Traum vom Erfolg in der Tour de France hat er schnell abgelegt, auch wenn er als Kind davon träumte: Vom gelben Trikot auf den Champs-Elyssées. Levy spürte bald, dass seine Talente auf der Bahn besser eingesetzt werden konnten. 2007 gewann er seine erste WM-Medaille in der Eliteklasse: Bronze im Teamsprint; 2009 wurde er Weltmeister im Keirin. Bei drei Olympischen Spielen holte er drei Medaillen. Nur in Rio ging er leer aus, wurde Fünfter im Teamsprint, Neunter im Einzelsprint. Im Keirin schied er im Hoffnungslauf aus.

In Tokio bot er eine großartige Performance: Platz fünf im Einzelsprint, empor gekämpft vom 19. Platz in der Qualifikation, und auch Platz fünf im Teamsprint zusammen mit Timo Bichler und Stefan Bötticher. „Ich habe mein Herz in beide Hände genommen und mich bis auf den fünften Platz vorgearbeitet. Das macht mich sehr stolz, dass ich dieses Ergebnis bei meinen vierten Spielen abliefern konnte“, sagte er nach Platz 5 im Einzelsprint. Er hat mitgehalten mit den Besten, gehört noch immer dazu, auch mit 34 Jahren. Im Keirin kämpfte er sich mit taktischer Finesse locker ins Finale. Dort musste er sich allerdings mit dem sechsten Platz zufriedengeben. „Mit dem Einzug ins Finale hatte ich nach gestern nicht gerechnet, denn ich bin schon an meine Reserven gegangen. Darum war es ganz geil, dass ich heute so weit gekommen bin. Ich habe mich wacker geschlagen,“ sagte er nach dem Wettbewerb. „Was ich von diesen Spielen mitnehme ist, dass man immer an sich glauben und nie aufhören soll zu kämpfen.“

Tokio waren Levys letzte Olympischen Spiele. Auch seine radsportliche Karriere neigt sich bald dem Ende. Dann möchte er mehr Zeit haben für Ehefrau Madeleine und die drei gemeinsamen Kinder, mit denen er in Döbbrick bei Cottbus lebt.
Dem Sport wird er weiter eng verbunden bleiben. Ein großes Ziel hat er noch, nachdem er 2019 schon beim Ironman in Frankfurt gestartet war. Das habe er damals gebraucht, „um einmal aus dem System Bahnsprint auszubrechen“, sagte er und war überglücklich, es geschafft zu haben. Dieses Gefühl möchte er noch einmal erleben. Um dann die Überschrift zu lesen: Max Levy finisht Ironman auf Hawaii.

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