Schmeiser und Franz betonten die außerordentliche Leistung ihrer Teamkollegen in einem enorm aufreibenden Rennen auf dem schnellen 800-Meter-Oval von „Rund um das Stadttheater“ in Gießen. 100 Runden (= 80 km) waren auf dem Weg zum Titel der Elite-Amateure zu absolvieren, die den Fahrern alles abverlangten. Das Stundenmittel von knapp über 47 km/h war ein Indiz, wie umkämpft diese Deutsche Kriteriumsmeisterschaft nach 30-jähriger Pause war. . „Es war ein richtig harter Kampf. Wir hatten das Rennen am Anfang nicht unter Kontrolle und mussten unsere Taktik dann umstellen. Es ist schon eine riesen Erleichterung, dass ich das dann so umsetzen konnte“, freute sich Schmeiser über seinen Erfolg und die Leistung des Teams.
Am Morgen, zum Auftakt des traditionellen Radrenntages „Rund um das Stadttheater“ in Gießen, war Daniel Klemme vom Stevens Racing Team achtbar in das Trikot des Deutschen Kriteriumsmeisters der Amateure gefahren, obwohl er vor der letzten Wertung einen Sturz zu verzeichnen hatte. „Die letzte Runde war ziemlich hektisch und wurde dann dementsprechend nochmal viel schneller gefahren. Ich bin dann ein bisschen zu schnell in die letzte Kurve reingeschossen und über das Vorderrad weggerutscht und es haben sich leider noch ein paar andere angeschlossen“, bedauerte Klemme sein Malheur, nach dem er aber schnell wieder aufs Rad kam und das Ziel erreichte, auch wenn er die letzte Wertung dadurch verpasste. Mit den in den vorherigen Wertungen eingefahrenen Punkten war ihm aber der Sieg sicher. Klemme holte sich den Titel vor Vizemeister Lasse Reuß (Team Belle Stahlbau) und Robert Schreiber (Berthold Rad Team).
Eingerahmt von den zwei Rennen der Kriteriumsmeisterschaft fuhren die Frauen und Juniorinnen erstmal bei einem Kriterium einen Lauf der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ aus, dessen Tagessieg sich Helena Bieber von den RSG Gießen BIEHLER vor Teamkollegin Katharina Fox und Finja Smekal (Drops Le Col) in ungeplanter Weise sicherte: Sie war sehr mutig direkt nach dem Start des Rennens über 50 Runden (= 40km) ausgerissen und überrundete nach der Hälfte des Rennens ihre Verfolgerinnen in eindrucksvoller Manier. „Geplant war es nicht, von Anfang an direkt loszulegen. Meine Teamkollegen Lydia Ventker hat mir dann gesagt, dass hinter mir ein Loch ist, weil ich vielleicht so schnell durch die Kurven gefahren bin. Dann bin ich einfach losgefahren. Dass das geklappt hat, war dann schon sehr gut“, freute sich Bieber, die damit das Trikot der Gesamtführenden noch etwas fester auf ihren Schultern sitzen hat. Zudem konnte sie sich auch noch das Trikot der besten Sprinterin des Tages überstreifen, denn die Wertungsrunden gingen als Sprintpunkte in die Bundesliga-Wertung ein.
Ricarda Bauernfeind von der RSG Ansbach verteidigte das Trikot in der Nachwuchswertung und die RSG Gießen BIEHLER konnten sich als Siegerinnen in der Teamwertung ebenfalls über die mannschaftliche Zusammenarbeit an diesem aufreibenden Renntag freuen.
„Wir haben sehr spannende und sehr schnelle Rennen gesehen, auch wenn uns wahrscheinlich das Regenwetter ein paar Teilnehmer gekostet hat. Uns war wichtig, nach der Lizenzreform eine Deutsche Meisterschaft für die Teilnehmer von Kriterien oder Rundstreckenrennen einzuführen, die rund 70 Prozent der deutschen Radrennen ausmachen. Wir können im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit der ersten Ausrichtung sein“, zog Günter Schabel, BDR-Vizepräsident Leistungssport, Bilanz.
Das Bild zeigt die drei Erstplatzierten der Amateur-Meisterschaft. Foto: Zappe (Veranstalter)