14,1 km lang war der Zeitfahrkurs für die Juniorinnen, eine Strecke, die Justyna Czapla entgegenkam, die als vorletzte Fahrerin ins Rennen ging. Die Abstände waren knapp. Die ersten Sechs lagen insgesamt nur sechs Sekunden auseinander, bevor Justyna Czapla über den Zielstrich rauschte. Bei 20:02 Minuten stoppten die Uhren für die aus Schwabach bei Nürnberg stammende Juniorin, die damit 13 Sekunden schneller war als die bis dahin führende Belgierin Febe Jooris. Doch Backstedt fuhr noch einmal schneller. Die Britin, als letzte Starterin ins Rennen gegangen, unterbot mit 18:26 Minuten als einzige die 20 Minuten-Grenze und wurde neue Weltmeisterin.
„Backstedt fuhr wie von einem anderen Stern, das war zu erwarten. Wir freuen uns sehr über die Silbermedaille und sind sehr stolz über diesen Erfolg. Wir haben viel in die Vorbereitung investiert und das hat sich heute ausgezahlt. An den Zeiten sieht man, wie eng es insgesamt war. Hannah Kunz hat als Elfte nur knapp eine Top-Ten-Platzierung verpasst, Jette Simon fuhr als 14. noch unter die besten 15. Ich bin sehr stolz und sehr zufrieden über das gute Ergebnis. Wir haben auch als Mannschaft überzeugt,“ sagte Bundestrainer Lucas Schädlich.
Für Justyna Czapla war es der zweite große Erfolg auf der Straße in diesem Jahr, hatte sie doch im Juli in Portugal den EM-Titel im Zeitfahren gewonnen. Sie lächelte glücklich, als sie im Ziel sah, dass sie Silber gewonnen hatte. Sie saß beim Zeitfahren der Frauen im Begleitfahrzeug von Mieke Kröger und konnte von der erfahrenen Bielefelderin einiges abschauen und bekam nach deren Rennen noch wertvolle Tipps für ihren eigenen WM-Kampf.
„Es war ein sehr aufregendes Rennen. Ich habe mit die Top-Drei vorgenommen, wusste aber, dass es nicht leicht wird. Zwischenzeitlich dachte ich auch mal, ob ich mir da nicht zu viel vorgenommen hatte. Als ich im Ziel meine Zeit gesehen habe, konnte ich es erst gar nicht glauben. Zoe war heute wieder unschlagbar. Das ist krass, wie sie gefahren ist,“ sagte die Silbermedaillengewinnerin nach der Siegerehrung und blickt schon auf das Straßenrennen am Samstag. „Diese Medaille gibt Rückenwind für das Straßenrennen, wo wir uns als Team viel vorgenommen haben. Wir werden alles geben und dann schauen, was geht,“ sagte sie in Wollongong.