Die Erzgebirgs-Rundfahrt zählt zu den selektivsten Strecken Deutschland und so überraschte es niemand, dass sich das 166 km lange Rennen auch in diesem Jahr zu einem Ausscheidungsfahren entwickelte. Der Vorstoß von Julian Borresch (Saris-Rouvy Sauerland), er als Solist anderthalb Minuten Vorsprung herausfuhr, war ebenso erfolglos wie die Attacke einer Vierergruppe um den Träger des Sprinttrikots, Abram Stockmann (Saris-Rouvy Sauerland).
Schließlich konnte sich doch eine zehnköpfige Gruppe an der von allen gefürchteten „Himmelsleiter“ absetzen, die dem Feld davoneilte. Am letzten Anstieg knapp zehn Kilometer vor dem Ziel setzten sich schließlich noch einmal drei Fahrer ab, die den Sieg unter sich ausmachten. In der Abfahrt war Jan Hugger der waghalsigste von ihnen und konnte mit 20 Sekunden Vorsprung das Rennen vor Patrick Reißig (Maloja Pushbikers) und Jannis Peter (P&S-Benotti) gewinnen.
„Ich habe mich nicht speziell vorbereitet. Aber ich habe mir das Rennen gut eingeteilt und konnte hintenraus nochmal beschleunigen. Die Erzgebirgsrundfahrt ist ein tolles und traditionsreiches Rennen. Und sie ist ein sehr schweres. Darum freue ich mich umso mehr über diesen Sieg“, sagte Hugger in Chemnitz und durfte auch noch das Leadertrikot der Bundesliga überstreifen. Hugger verdrängte den Bundesliga-Auftaktsieger von Bruchsal, Jon Knolle (Saris-Rouvy Sauerland) von Platz 1 und führt nun mit 399 Punkten vor Knolle (324 Punkte). Dritter ist Abraham Stockman mit 268 Zählern. Der Sauerländer führt außerdem die Sprint- und Bergwertung an. Bester Nachwuchsfahrer ist Gabriel Grozev (SchnelleStelle), führende Mannschaft bleibt Saris-Rouvy Sauerland.
Am kommenden Sonntag wartet bereits das dritte Bundesligarennen auf die Protagonisten. Beim Großen Preis der Südlichen Weinstraße in Schweigen will Jan Hugger das Trikot des Spitzenreiters verteidigen.