„In die Höhle des Löwen“
Dreimal Edelmetall, das ist das erklärte Ziel von Bundestrainer Detlef Uibel, der seit 25 Jahren die Sprintasse im Bund Deutscher Radfahrer erfolgreich betreut. Was er von der Rückkehr auf die Olympiabahn von London sonst noch erwartet, erklärt er im folgenden Interiew.

Detlef Uibel, normalerweise ist die Bahn-WM Abschluss und Höhepunkt der Saison. In diesem Jahr folgen noch im August die Olympischen Spiele in Rio. Worum geht es in London?
Es geht darum, sich international zu beweisen – und das in der Höhle der Löwen. Wir freuen uns alle auf die Rückkehr auf die Olympia-Bahn, wissen aber zugleich, dass es eine sehr schwere Aufgabe wird – vor allem natürlich auch mental. Für alle Sportler geht es natürlich auch darum, sich für einen Olympia-Start zu empfehlen und die entsprechenden Leistungen abzurufen. Bei den Frauen wollen den Rückstand zur absoluten Weltspitze etwas verkleinern. Bei den Männern geht es darum, die Weltcup-Ergebnisse zu untermauen. Wir wollen zeigen, dass wir zu den Favoriten gehören – in allen Kurzzeit-Disziplinen.

Haben Sie ein Medaillenziel ausgegeben? Im Vorjahr in Paris gab es Gold, Silber und zweimal Bronze durch Kristina Vogel (Keirin), Joachim Eilers (1000 Meter), Miriam Welte (500 Meter) und den Teamsprint der Männer?
Die Weltspitze ist weiter zusammengerückt, es geht immer enger zu, Nuancen entscheiden. Medaillen sind natürlich immer schön. Wenn es wieder dreimal Edelmetall für uns wird, wäre ich sicherlich nicht unzufrieden.

Sie wollten immer in London mit dem Teamsprint-Trio an den Start gehen, das auch Rio fährt. Dürfen sich René Enders, Max Niederlag und Joachim Eilers schon sicher fühlen?
Nein. Unser Ziel bleibt aber, dass wir so schnell wie möglich den Nominierungsvorschlag für Rio vorlegen wollen. Ich sehe da noch einige Möglichkeiten, die wir in den verbleibenden fünf Monaten dann verbessern, weiter ausbauen und testen können. Aber auch für Maximilian Levy ist in Richtung Rio noch alles offen. Natürlich muss er dafür in London ein sehr, sehr gutes Ergebnis erreichen – dann muss man gucken.
   

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