Die EM in den Niederlanden soll erste Aufschlüsse und natürlich Medaillen bringen. Im Vorjahr kehrte der BDR mit vier Gold-, drei Silber– und eine Bronzemedaille. Titel gingen an Stephanie Pohl (Punktefahren), Lucas Liß (Omnium), Tobias Wächter (Keirin) und die Teamsprinter in der Besetzung Wächter, Max Niederlag (Heidenau) und Joachim Eilers (Chemnitz).
Medaillengaranten waren in den vergangenen Jahren die Sprinterinnen und Sprinter des BDR. Doch diesmal lieen die Vorbereitungen nicht störungsfrei. Zuletzt kehrte Teamsprint-Olympiasiegerin Miriam Welte mit einer Knieverletzung aus dem „Club der Besten“ zurück und musste pausieren. So ruhen die Hoffnungen vor allem wieder auf Weltes Teamsprint-Kollegin Kristina Vogel. Nach WM-Silber im Sprint spekuliert die Erfurterin mit ihrem ersten Einzel-Gold bei einer internationalen Meisterschaft. „Die Wettkämpfe sind für Vogel auch wichtig, um sich im Sprint und Keirin in den taktischen Fähigkeiten weiter zu vervollkommnen“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel.
Bei den Männern setzt Uibel im Teamsprint auf die Olympiabesetzung mit René Enders, Robert Förstemann und Maximilian Levy. Stefan Bötticher, der beim WM-Sieg in Minsk 2013 den Platz von Förstemann eingenommen hatte, ist diesmal Zuschauer. Der Sprint-Weltmeister hat nach einer langen Verletzungspause im Frühjahr erneut gesundheitliche und muskuläre Probleme und ist momentan durch seine Ausbildung bei der Bundespolizei stark eingespannt. Darum wird er sich bei der EM auf die Einzeldisziplinen konzentrieren.
Als fünfter Mann reist Tobias Wächter mit nach Apeldoorn. Nach zwei schwächeren Jahren hatte der Schweriner im Vorjahr mit seinem Keirin-Sieg in Panevezys (Litauen) sowie bei der WM in Minsk als Zehnter im Keirin wieder auf sich aufmerksam machen können. „Tobias soll die EM nutzen, um sich auf die folgenden Weltcups vorzubereiten. Er hat sich über das neue Qualifikationssystem mit guten Ergebnissen einen Startplatz erkämpft“, erklärte Uibel.
Im Ausdauerbereich setzt Bundestrainer Sven Meyer ebenfalls auf bewährte Kräfte. Den Vierer werden voraussichtlich wieder Lucas Liß, Maximilian Beyer, Henning Bommel und Theo Reinhardt bilden. Bei der EM vor einem Jahr fuhr das Quartett überraschend hinter Russland zur Silbermedaille. Bei der WM in Minsk blieb zwar der Sprung auf das Podium verwehrt, in 4:05 schaffte die Mannschaft aber einen guten sechsten Platz. „Wir sollten uns nicht an Platz zwei messen lassen. Kurz nach olympischen Spielen waren nicht alle Top-Mannschaften dabei. Wir peilen zum Saisonauftakt eine 4:07 Minuten an – mal sehen, wozu das reicht. In Manchester wollen wir dann schon etwas schneller sein“, sagte Bundestrainer Sven Meyer.
Im Omnium (Mehrkampf) ruhen die Hoffnungen wieder auf Lucas Liß. Nach EM-Titel, Weltcup-Sieg und Platz vier bei der WM will der 21-Jährige seine starke Premieren-Saison bestätigen, hatte zuletzt aber ebenfalls mit Krankheit zu kämpfen.
Das BDR-Aufgebot
Kurzzeit Männer: Maximilian Levy (Cottbus), Robert Förstemann (Gera), René Enders (Erfurt), Stefan Bötticher (Breitenworbis), Tobias Wächter (Schwerin)
Sprint Frauen: Kristina Vogel (Erfurt), Miriam Welte (Otterbach)
Ausdauer Männer: Lucas Liß (Bergkamen), Maximilian Beyer (Berlin), Henning Bommel (Berlin), Kersten Thiele (Sinsheim), Theo Reinhard (Berlin), Nils Schomber (Büttgen)
Ausdauer Frauen: Stephanie Pohl (Cottbus), Lisa Küllmer (Abd Vilbel), Mieke Kröger (Brackwede), Lisa Fischer (Elxleben)
Die Endläufe – Zeitplan
18. Oktober (19.00 – 22.00 Uhr)
Mannschaftsverfolgung Frauen
Mannschaftsverfolgung Männer
Teamsprint Frauen
Teamsprint Männer
Punktefahren Frauen
Punktefahren Männer
19. Oktober (19.00 – 22.00 Uhr)
Sprint Männer
Sprint Frauen
20. Oktober (16.00 – 19.00 Uhr)
Omnium Frauen
Omnium Männer
Keirin Frauen
Keirin Männer
Madison Männer
Qualifikationen, Viertel- und Halbfinals finden jeweils an den Vor- und Nachmittagsveranstaltungen statt.