Theoretisch könnte der Himmel über den Hallenradsportlern nicht heiterer sein. Im nächsten Jahr wird die (dritte) Heim-WM in der Stuttgarter Porsche-Arena Kunstradsportler und Radballer wieder massiv in den Fokus rücken. Für die European Games 2022 bewirbt sich München – vielleicht eine Chance, dort noch zentraler in der Öffentlichkeit zu stehen. Absolut fix ist die große Rad-WM 2023 in Glasgow: mit allen Disziplinen auf zwei Rädern, eine Premiere der besonders attraktiven Art. „Wir bekommen so Chancen, den Hallensport in der Welt zu positionieren und für eine starke Wahrnehmung zu sorgen“, sagt Bundestrainer Dieter Maute.
Hallenradsport
Am Samstag geht der Kunstradsport-Weltcup in seine zweite Runde. Prag bildet den Auftakt einer vierteiligen Serie und erwartet die komplette Elite am Start.
Deutschland – Radsportland! Der Weltradsportverband UCI vergab gestern Abend auf seiner Management-Tagung am Rande der Querfeldein-WM in Dänemark die Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2020 an den BDR. Damit finden im kommenden Jahr drei Rad-Weltmeisterschaften auf deutschem Boden statt.
Bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Lüttich (Belgien) hat der Bund Deutscher Radfahrer im Kunstfahren alle Titel gewonnen. Außerdem gab es dreimal Silber und eine Bronzemedaille. Die Titel gingen an Lukas Kohl, Iris Schwarzhaupt, Schefold/Hanselmann, Lena und Lisa Bringsken und den Vierer. Im Radball erreichten Bernd und Gerhard Mlady das Finale.
„Zum ersten Mal nehmen Sportler aus den USA, Spanien und Luxemburg an den Hallenrad-Weltmeisterschaften teil“, konstatiert UCI-Präsident David Lappartient die Fortschritte der Abteilungen Kunstrad und Radball. 22 Nationen messen sich bis Sonntagabend in der Country Hall von Lüttich bei den Titelkämpfen. Wieder ein kleiner Schritt nach vorne.
Die deutschen Kunstradsportler sind das Maß der Dinge, fahren seit Jahrzehnten auf höchstem Niveau. Und so kann Bundestrainer Dieter Maute zum Saison-Highlight, den Weltmeisterschaften vom 23. bis 25. November in Lüttich, nur die Losung ausgeben: „Ich bin zuversichtlich, dass wir das Optimale schaffen.“ Mit anderen Worten: Edelmetall in allen Disziplinen - oft mit goldenem Rand.
„Historisch“ war eine Floskel, die recht häufig beim Kunstradsport-Festival in Erlenbach bei Heilbronn fiel. Zurecht: der neukreierte Weltcup erlebte ein Finale der bestechenden Art. Und das nur eine Woche vor der WM, dem eigentlichen Saison-Höhepunkt. Es lag vor allem an den Sportlern wie Lukas Kohl (Einer Herren) oder Sophie Nattmann und Caroline Wurth (2er Frauen), die alle vier Weltcups gewannen.
In welcher Form sind die deutschen Hallenradsportler im Monat vor der WM in Belgien? Die gut organsierten nationalen Titelkämpfe gaben Auskunft: „Läuft“ bei den BDR-Assen: Lukas Kohl, von seinen Fans zum „Lukinator“ erkoren, setzte seine eindrucksvolle Serie fort.
Was geht noch, bei den Hallenradsportlern? Nach German Masters und den Final Five-Turnieren im Radball, mit teilweise beeindruckenden Leistungen, sollen die Deutschen Meisterschaften am Samstag und Sonntag in Neresheim (Württemberg) die nächste Steigerung bescheren. Als Sprungbrett zu den WM-Titelkämpfen Ende November in Lüttich. Kunstrad-Bundestrainer Dieter Maute erwartet eine Bestätigung der „exzellenten“ Darbietungen. Im Radball können Bernd und Gerhard Mlady ihre „Fast-Qualifikation“ für die Weltmeisterschaft in ein Ticket nach Belgien umzumünzen.
Endlich „Sommerpause“? Gibt es quasi nicht – für die deutschen Radballer, obgleich die Bundesliga-Saison am letzten Wochenende – mit dem Sieg des RV Stahlross Obernfeld – endete. Im August steht der nächste Weltcup auf dem Programm, im September beginnt die Finalserie für die WM-Qualifikation.