Vor einem Jahr hatte Chef-Organisator Max Maute den Zuschlag für „seine“ Titelkämpfe erhalten. Jetzt blieb es dem Vizeweltmeister von 2021 vorbehalten, den neu verlegten Hallenboden in der Arena auf dem eigenen Rad selbst zu testen. Es soll alles möglichst optimal passen. Deutsche Gastgeber konnten schon in der Vergangenheit Zeichen setzen. Ob in Freiburg, Aschaffenburg oder Stuttgart. Hierzulande fasziniert die Kombi aus Kunstradsport und Radball wie sonst nirgendwo auf der Welt. Und das verwundert nicht. Von 299 seit 1930 vergebenen Goldmedaillen gewann Deutschland 207, also mehr als ein Drittel.
Bundestrainer Dieter Maute, selbst früher erfolgreicher Kunstradfahrer und fünffacher Weltmeister, hofft auf alle Titel in den Einzel- und Zweier-Disziplinen sowie weitere Podestplätze und mindestens eine Medaille im Vierer. „Wir wollen in Bremen die Titelsammlung erweitern,“ sagt er.
Die Situation im Radball gestaltet sich ähnlich. Bei den Männern schickt Bundestrainer Jörg Latzel das favorisierte Duo Bernd Mlady/Raphael Kopp ins Rennen, bei den Frauen aber ist im erst zweiten Jahr der neu geschaffenen Titelkämpfe manches unvorhersehbar. „Raphael und Bernd sind an einem guten Tag nicht zu schlagen,“ vertraut Latzel dem Erfolgsduo.
Deutliche Ziele nennt Raphael Kopp, der mit seinem neuen Partner aus dem Fränkischen die Konkurrenz ein Jahr lang quasi von der Spielfläche schoss: „Ja, unser Ziel ist der Titel.“ Obgleich er weiß, dass die Österreicher Schnetzer/Feurstein auf dem gleichen Niveau kämpfen.
Im Einer-Kunstradfahren der Männer wäre alles andere als eine erfolgreiche Titelverteidigung durch Lukas Kohl eine Überraschung. „Eine Heim-WM ist immer etwas ganz Besonderes. Mein Ziel ist das achte Regenbogentrikot, und ich bin gut drauf,“ sagt der Mann, der seit 2016 ungeschlagen ist.
Aber die Konkurrenz ist stärker geworden: Philipp-Thies Rapp oder der für Spanien startende Emilio Arellano haben sich in den letzten Jahren stetig verbessert und wollen Kohl vom Thron stoßen.
Auch im Einer der Frauen wird Deutschland den Ton angeben, denn Jana Pfann und Lara Füller, im letzten Jahr Bronzemedaillengewinnerin, hatten eine großartige Saison. „Ich fiebere schon seit einem Jahr auf die WM hin und freue mich total, die Quali geschafft zu haben. Man will natürlich immer gewinnen, aber meine Erwartung geht zu Silber,“ sagt Pfann
Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Zweier Offene Klasse) und Antonia Bärk/Henny Kist (Zweier Frauen) wollen nach dem Rücktritt der bisherigen Champions ebenfalls nach dem Regenbogentrikot greifen. Rödiger/Styber standen im letzten Jahr schon als Zweite auf dem Podest, jetzt wollen sie nach dem Titel greifen.
Los geht die Hallenradsport-WM bereits am Freitag-Vormittag mit den Qualifikationsspielen im Radball. Die letzte Entscheidung fällt am Sonntag im Einer-Kunstfahren der Männer. Restkarten gibt es noch an der Abendkasse.
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