Guter Saisonstart für deutsche BMXler

Im nacholympischen Sommer ist  der BMX-Sport in Deutschland wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Dabei ist die Faszination dieser Sportart ungebrochen hoch.

Die deutschen BMX-Fahrer sind mit zufriedenstellenden Ergebnissen in die Saison gestartet. „Vor allem bei Nadja Pries ist eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar“, freut sich Bundestrainer Florian Ludewig. „Sie ist besser drauf als bei den Olympischen Spielen. Das lässt für die Weltmeisterschaft hoffen,“ so der Cottbuser.

Die WM Ende Juli in Rock Hill in den USA ist der Höhepunkt der Saison. Dort hoffen die Deutschen auf Finalplätze und ein insgesamt gutes Abschneiden.  Davor steht aber noch die Europameisterschaft Bordeaux in Frankreich (14.-16. Juli) auf dem Programm. „Das wird eine sehr spektakuläre EM. In der Innenstadt von Bordeaux wird extra eine Bahn gebaut, die danach wieder abgerissen wird“, erzählt Ludewig.

Bei den Männern ist der in Berlin lebende Württemberger Luis Brethauer nach wie vor die Nummer 1 im deutschen Kader. Zwei Mal schon hat er an den Olympischen Spielen teilgenommen, war in diesem Jahr bereits Sechster beim Weltcup in Papendahl und hat beide Bundesliga-Läufe in Weiterstadt gewonnen. In Zolder schied er nach Sturz vorzeitig aus.

„Der Weltcup-Modus wurde verändert. Es wird nach K.O.-System gefahren, niemand kann sich mehr auf einem vierten oder fünften Platz ausruhen und auf einen Hoffnungslauf warten“, erklärt Ludwig. Das sorgt für vermehrte Stürze aber auch für so manche Überraschung. „Das Mittelfeld ist breiter geworden, der Kampf ums Weiterkommen härter, weil auch die Starterfelder größer geworden sind,“ so Ludewig. In Papendahl standen in der Männerklasse 185 Sportler am Start, in Zolder waren es sogar 198, davon allein 50 Franzosen. Es gibt keine Teilnahmebeschränkungen im Vorfeld, und die Franzosen kämpften bei den Weltcups um den Startplatz für ihre Heim-EM.

Hinter Brethauer streben im deutschen Lager die Webster Brüder Liam und Axel, Julian Schmidt oder  Jakob Bernhart nach internationaler Anerkennung. Bernhart schaffte in Papendahl den Einzug ins Finale und belegte den siebten Platz. „Das war eine großartige Leistung“,  lobte Ludwig und bescheinigte auch Liam Webster „einen starken Auftritt.“

Und mit Kay Stindl von der Skizunft Kornwestheim schiebt sich ein weiterer hoffnungsvoller Nachwuchsfahrer ins Rampenlicht. Der 18-Jährige schaffte es beim Super-Cross-Weltcup in Zolder in der Männerklasse sogar bis ins Halbfinale. „Zolder ist seine Lieblingsstrecke. Hier hat er als Junior schon den Europa-Cup gewonnen,“ erklärt der Bundestrainer, der noch vor den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Hamburg mit seinem Kader  nach Rock Hill in die USA zum Trainingslager reist. „Es ist gut, die WM-Strecke zu kennen. Das erhöht die Chancen.“ Dafür verzichten die Deutschen auf die Teilnahme an den zwei Europacups in Italien und Norwegen im Juni.

Während Deutschlands BMX-Elite in den USA trainiert, entsteht in Stuttgart Deutschlands erste permanente BMX Supercross-Strecke. Geplant ist eine acht Meter hohe Startrampe für die Elitefahrer, sowie eine fünf Meter hohe Rampe für den Nachwuchs. Die Strecke besteht aus vier Geraden, die mit 180-Grad-Kurven verbunden werden und den olympischen Anforderungen entsprechen sollen. Sie ist nach Fertigstellung die einzige Bahn in Deutschland mit internationalem Standard.  Die Kosten belaufen sich auf 850.000 Euro. Betrieben werden soll die BMX-Strecke von der BMX Union Stuttgart, in der sich 14 Vereine mit BMX-Abteilungen und etwa 100 Einzelmitglieder vereinen. 

Auch die Nationalmannschaft wird dort künftig öfter trainieren. „Das eine oder andere Trainingslager werden wird sicherlich in Stuttgart abhalten“,  sagt Ludewig und freut sich, dass es bald im eigenen Land eine den olympischen Standards angepasste Bahn geben wird.  „Für unsere Weiterentwicklung ist das wichtig.“ Damit Deutschlands BMX-Sportlerinnen und -Sportler künftig international besser mithalten können.

 

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