„Unsere Mountainbiker sind sehr ambitioniert gefahren, haben starke Leistungen gezeigt, aber wie bei einigen vorangegangen Wettkämpfen auf der Bahn hat uns auch im Mountainbike das Glück gefehlt,“ zog BDR-Sportdirektor Patrick Moster eine abschließende Bilanz der Olympischen Spiele, die mit dem Mountainbikerennen der Männer für den Radsport am Sonntag ihr Ende fanden.
Den Sieg des Schweizers Nino Schurter konnten die beiden deutschen Starter nicht verhindern, doch vor allem Manuel Fumic zeigte ein großes Kämpferherz. Der Kirchheimer erlitt in der ersten Runde einen Kettenriss, später rissen ihm auch noch Teile des Sattels ab. Trotzdem kämpfte er sich von Runde zu Runde nach vorn und beendete das Olympische Mountainbikerennen auf dem 13. Platz. „Ohne dieses Missgeschick hätte er locker eine Top-Ten-Platzierung erreicht und wäre vielleicht sogar in die Medaillenränge gefahren“, bedauerte Moster das große Pech Fumics.
„Ich habe mein Bestes gegeben, hatte gute Beine. Auch nach meinem Defekt bin ich konzentriert geblieben und habe bei meiner Aufholjagd durch das Feld vermutlich mehr Körner gelassen als die Spitze. Ich war körperlich und mental heute voll da. Aber es ist müßig im Nachhinein zu spekulieren, was wäre gewesen wenn… Das Rennen hat mir heute gezeigt, dass noch viel Potential in mir steckt. Ich habe heute Kämpferherz gezeigt, bin zufrieden mit meiner Leistung, aber nicht mit meinem Ergebnis,“ sagte Fumic im Ziel.
Der zweite deutsche Starter, Moritz Milatz aus Freiburg, erreichte als 28. das Ziel. Sein Fazit: „Die Ausgangsposition war super. Ich bin eine gute Linie gefahren, habe Leute überholt, aber in der Hälfte des Rennens hat es einen Schlag getan und ich bin nur noch auf dem Reservekanister gefahren. Ab da lief es nicht mehr optimal. Mir haben die Reserven gefehlt.“
Bereits am Vortag wurde die Olympiasiegerin von 2008, Sabine Spitz, unter Wert geschlagen. Wegen einer Knieverletzung konnte sie tagelang nicht trainieren und fuhr – trotz Abraten der Ärzte – das Rennen zu Ende und belegte den 19. Platz.
Der Bund Deutscher Radfahrer gewann bei den Olympischen Spielen in Rio zwei Medaillen: Gold im Sprint der Frauen durch Kristina Vogel und Bronze im Teamsprint der Frauen durch Vogel und Miriam Welte. Daneben gab es zahlreiche Top-Platzierungen, wie etwa der fünfte Platz mit dem Bahnvierer.