Es fehlte nicht viel zur Bronzemedaille für den deutschen Frauen-Vierer beim Nationen-Cup in Milton in Kanada. In der Qualifikation fuhr das Quartett in der Besetzung Franziska Brauße (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team), Lisa Klein (Lidl-Trek), Mieke Kröger (RV Teutoburg Brackwede) und Laura Süßemilch (Hess-Cycling Team) in 4:15,421 Minuten auf den fünften Platz und verpasste in der ersten Runde den Einzug ins kleine Finale, obwohl der Vierer, wo Lena Charlotte Reißner (SSV Gera) Laura Süßemilch ersetzte, drei Sekunden schneller unterwegs war.
„Laura ging es leider in der Qualifikation nicht so gut, weshalb wir nur eine 4:15 fuhren. Dadurch bekamen wir in der nächsten Runde mit Japan einen schwachen Gegner, und haben beim Überholen Zeit verloren,“ erklärte Bundestrainer André Korff. Um gerade einmal vier Zehntel verpasste das Quartett den Einzug ins Kleine Finale und belegte am Ende Rang fünf.
„Es ist für uns hier in Milton nicht optimal gelaufen,“ so Korff, der beobachten konnte, dass die Konkurrenz stärker geworden ist. „Aktuell können in Paris acht Mannschaften um den Sieg fahren,“ glaubt der Bundestrainer und bleibt optimistisch. „Da gehören wir auf jeden Fall dazu.“
Im Ausscheidungsfahren fuhr Tim Torn Teutenberg (Lidl-Trek Development), der vergangenen Sonntag noch die U23-Ausgabe von Paris-Roubaix gewonnen hatte, auf einen guten fünften Platz. Seine Schwester Lea Lin Teutenberg (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team) fuhr im gleichen Wettbewerb bei den Frauen auf Rang 18. Im Omnium der Männer fuhr Tim Teutenberg auf Rang zwölf, hatte mit Platz sechs im Ausscheidungsfahren seine beste Platzierung in diesem Mehrkampf-Wettbewerb erzielt. Lea Lin platzierte sich bei den Frauen im Omnium als 17. Im Madison der Männer fuhren Tim Teutenberg und Benjamin Boos auf Platz 13. Franziska Brauße und Lena Charlotte Reißner belegten im Madison der Frauen Rang elf.
Einen sehr guten fünften Platz belegten die Teamsprinterinnen, wo mit Lara-Sophie Jäger (RSC Turbine Erfurt) und Clara Schneider (RSV Finsterwalde) zwei ganz junge Fahrerinnen zum Einsatz kamen, die mit Top-Zeiten überzeugten. Dritte Starterin war Alessa-Catriona Pröpster (RV Offenbach), die schon routinierter auftreten konnte. „Ich bin sehr zufrieden mit den Zeiten und Leistungen der Drei. Wir hatten hier in Milton jeweils zwei Männer und zwei Frauen im Einsatz, die zum ersten Mal bei einem so großen Wettkampf in der Elite antraten. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“ sagte Bundestrainer Jan van Eijden.
Was sich auch am zweiten Wettkampftag zeigte, wo Alessa Pröpster Rang sieben im Sprint belegte, nachdem sie im Viertelfinale einen dritten Lauf gegen die spätere Siegerin, die Französin Mathilde Gros, erzwang. Clara Schneider konnte in der Qualifikation sogar ihre persönliche Bestzeit verbessern und ging als insgesamt 18. von der Bahn. Im Keirin fuhr Pröpster auf Platz zehn, Schneider schied in den Hoffnungsläufen aus, konnte aber als ganz junge Fahrerin viel Erfahrung sammeln.
Die amtierenden Weltmeisterinnen Lea Sophie Friedrich, Pauline Grabosch und Emma Hinze waren in Milton nicht am Start.
Das Trio der Männer fuhr in der Besetzung Stefan Bötticher (Chemnitzer PSV), Pete Collin Flemming (BSG Pneumant Fürstenwalde) und Henric Hackmann (RV Rodenbach) auf Rang neun. „Hackmann und Flemming sind noch ganz junge Athleten und haben sich gut geschlagen. Stefan (Bötticher) hat nach seiner langen Verletzungspause mit seiner Zeit von 12,6 Sekunden gezeigt, dass er auf dem richtigen Weg ist. Ich bin damit zufrieden,“ so van Eijden. Auch im Keirin wusste Bötticher taktisch zu überzeugen, auch wenn er es nicht in die Finalläufe schaffte. Pete Collin Flemming fuhr im Keirin persönliche Bestzeit.
Im Sprint-Turnier schied Bötticher vorzeitig aus. „Es ist nach der langen Verletzungspause einfach noch nicht so weit,“ sagte Van Eijden. Bötticher hatte sich im Winter einer Bandscheiben-OP unterzogen und fuhr in Milton seinen ersten Wettkampf seit langem. „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen,“ zog Bundestrainer van Eijden ein erstes Fazit und blickt optimistisch auf die kommenden Wochen der intensiven Olympia-Vorbereitung.