„Die größten Hoffnungen auf eine Medaille gibt es im Teamsprint, in dem Deutschland Titelverteidiger ist. Gesetzt als Anfahrer scheint derzeit Richard Asmuß, für die Position drei plant Bergamann mit Maxmilian Dörnbach. Dazwischen sollen Jan May oder Robert Kanter das deutsche Trio in Fahrt bringen. „Wir sollten die Erwartungen diesmal nicht zu hoch schrauben. Wir sind mit einer sehr jungen Mannschaft am Start. Stefan Bötticher und Max Niederlag, die eigentlich noch starten könnten, haben sich inzwischen in der Elite etabliert“, sagt U23-Bundestrainer Carsten Bergemann, zumal im U23-Bereich auch die Konkurrenz immer mal wieder für Überraschungen gut sei. Im 1000-Meter-Zeitfahren spekuliert der Dresdner mit einer Medaille durch Maximilian Dörnbach. Im Vorjahr gewann der 18-Jährige als Junior in Glasgow in 1:03,129 Minuten den WM-Titel.
Im Ausdauerbereich gilt das Augenmerk von Bundestrainer Sven Meyer vor allem dem Omnium. Zwar seien noch nicht alle Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt, trotzdem kehrt in Anadia Lucas Liß aus Unna in die Nationalmannschaft zurück und bestreitet den Sechskampf. Nach rund einem Jahr Bahn-Pause meldete sich der Europameister von 2012 und WM-Vierte von 2013 mit einem Sechskampf-Sieg in Dublin Mitte des Monats zurück. „Er ist derzeit der Sportler mit dem größten Potenzial. Und es geht jetzt um den Olympia-Startplatz, da braucht man starke Sportler“, sagte Meyer, der die Regelement-Änderungen im Omnium ausdrücklich begrüßte. (s. S. 2).
Leon Rohde, Willi Willwohl (beide Cottbus), Marco Mathis (Tettnang), Domenic Weinstein (Villingen) und Sebastian Wotschke (Berlin) heißen die weiteren fünf deutschen Starter, mit denen Meyer die weiteren Wettbewerb besetzt. Auf eine Formation für den Vierer hat er sich noch nicht abschließend festgelegt, peilt aber in Andia eine 4:09 Minuten an. „Ich denke, der Vierer spielt hier nicht so eine Rolle. In den anderen Disziplinen sind wir dafür nicht schlecht aufgestellt und peilen die eine oder andere Medaille an“, so der Bundestrainer.
Bei den Frauen liegt der Focus von Bundestrainer André Korff ebenfalls auf den olympischen Disziplinen. Im Omnium bekommt Anna Knauer aus Eichstädt ihre Chance. Im Vorjahr gewann die 19-Jährige in Glasgow den WM-Titel in dieser Disziplin bei den Juniorinnen. „Ich denke, sie bringt sehr gute Voraussetzungen mit. Sicher geht es aber bei den Frauen anders zur Sache. Mit einer Top-5-Platzierung wäre ich sehr zufrieden“, sagte Korff. Medaillenambitionen hegt in der Einerverfolgung Mieke Kröger aus Bielefeld, die sich vor wenigen Tagen den EM-Titel im Zeitfahren auf der Straße in Nyon/Schweiz sichern konnte.
Der EM-Zeitplan
Dienstag, 22. Juli
Ma-Verfolgung Frauen U23/Junioren
1er Verfolgung Männer U23/Juniorinnen
1000-m-Zeitfahren M U23/Teamsprint Jn
Mittwoch, 23. Juli
1000-m-Zeitfahren Junioren
Sprint Juniorinnen
Teamsprint Männer/Frauen U23
Ma-Verfolgung Männer U23/Juniorinnen
Einerverfolgung Frauen U23/Junioren
Donnerstag, 24. Juli
Punktefahren Männer/Frauen U23/J m/J w
500-m- Zeitfahren Juniorinnen
Freitag, 25. Juli
Sprint Männer /Frauen U23/Junioren
Scratch Männer/Frauen U23( J w/ J m
Samstag, 26. Juli
Omnium Männer U23/Junioren
500-m-Zeitfahren Frauen U23
Teamsprint Juniorinnen
Sonntag, 27. Juli
Keirin M U23/F U23/J m/J w
Madison Männer U23/Junioren
Omnium Frauen U23/Juniorinnen