Ein halbes Rennen lang hatte mit Martin Loo niemand gerechnet. Schon weil er sich erst spät für den KMC Bundesliga-Auftakt registriert hatte. Dadurch konnte der Weltranglisten-72. auch nicht in der vordersten Reihe ins Rennen gehen und musste erst eine Aufholjagd antreten. „In der sechsten Runde habe ich ihn registriert“, erzählte Simon Stiebjahn (Team Bulls) im Ziel. „Das war vielleicht die entscheidende Phase.“ Entscheidend auch weil er sich aus dem Führungsduo gegenüber Ben Zwiehoff (Team Bergamont) abgesetzt hatte.
In der Kategorie U23 bildete Johannes Bläsi nach zwei Runden mit Philipp Bertsch (MHW-Cube) ein Spitzenduo und ließ seinen Begleiter in der sechsten Runde stehen. „In der vorletzten Runde wollte ich dann sehen, was noch drin ist im Tank“, erklärte Bläsi, der mit 37 Sekunden Vorsprung gewann.Dritter wurde Tobias Eise vom TGV Schotten.
Im Rennen der Damen setzte sich die DM-Dritte von 2014, Helen Grobert (Ghost Factory Racing) früh an die Spitze, gefolgt von Lena Putz (Genesis Entireinfra) und Hanna Klein (BH-Sr Suntour-KMC), die immer wieder aufschließen konnen, in den letzten Runden aber keine Chance gegeben Grobert hatten. „Ich bin mega happy über den Sieg. Ich habe mir auch gar keinen Kopf gemacht, als Hanna einmal wieder heranfuhr, sondern bin einfach mein Tempo gefahren“, kommentierte die 23-jährige Freiburgerin ihren ersten Sieg. 41 Sekunden zurück erkämpfte sich Hanna Klein Rang zwei vor Lena Putz, die 1:47 Minuten Rückstand hatte.
Bei den Juniorinnen siegte Clarissa Mai (Link Rad-Quadrath) aus Hausach im Schwarzwald 35 Sekunden vor Hannah Grobert (Ghost), der jüngeren Schwester von Helen. Nina Benz (Laichingen) vom Team Lombardo Corsa wurde von Grobert eine Runde zuvor abgehängt und landete mit 59 Sekunden Differenz auf Rang drei. Max Brandl (Lexware Mountainbike Team) ließ bei den Junioren nichts anbrennen.
In den Ausscheidungsrennen (Eliminatorrace) am Samstag standen zwei neue Gesichter auf dem obersten Podest. Nadine Rieder von AMG-Rotwild und Heiko Hog vom Team Afk-Pilsner gewannen in der Altstadt den City-Sprint. Eine Überraschung war es nicht, dass sich Nadine Rieder im Bundesliga-Sprint durchsetzen konnte. Die Sonthofenerin war 2013 WM-Vierte und gehörte in dieser Disziplin zu den Favoritinnen. „Es ist super, dass es endlich mit dem Sieg geklappt hat. Ich habe mich im Training zwar gut gefühlt, aber Mitte der Woche bin ich krank geworden“, erklärte Rieder, die sich im Finale gleich an die Spitze setzen konnte und die Führung nicht mehr abgab. Zweite wurde Maijlen Müller (Fujibikes) vor der Freiburgerin Helen Grobert (Ghost Factory Racing), deren Schwester Hannah bei den Juniorinnen in der Qualifikation die beste Zeit vorlegte, dann aber in Führung liegend im Viertelfinale stürzte und ausschied