Emma Hinze fuhr in der Qualifikation des 500-m-Zeitfahrens 32.732 Sekunden. Sie war damit nicht nur um 0,76 Sekunden schneller als Olena Starikova aus der Ukraine, sondern unterbot auch den bisher gültigen Deutschen Rekord um 0,325 Sekunden. Pauline Grabosch qualifizierte sich in 33,544 Sek. als Vierte für das Finale, wurde im Finale gute Fünfte.
Emma Hinze konnte im Finale noch einmal beschleunigen, verbesserte den Deutschen Rekord auf 32,668 Sekunden und fuhr souverän zu ihrem zweiten EM-Titel bei diesen Championships. Morgen startet die Cottbuserin im Sprint.
In der 3000-Einerverfolgung der Frauen kam es zum deutsch-deutschen Duell zwischen Titelverteidigerin Lisa Brennauer und Mieke Kröger. Die Allgäuerin fuhr in der Qualifikation 3:21,138 Minuten und war mehr als zwei Sekunden schneller als Teamkollegin Mieke Kröger, doch im Finale drehte Kröger den Spieß um. Zunächst lag sie hinter Brennauer zurück, aber dann zündete sie ihren Turbo und siegte in 3:22,46 Minuten, während die Uhren bei Brennauer bei 3:23,566 Minuten stoppten. Beide Sportlerinnen lagen sich nach dem Doppelsieg strahlend in den Armen. Beide werden nächste Woche noch auf der Straße starten.
Bei den Männern gewann Nicolas Heinrich schon souverän die Qualifikation der 4000-m-Einerverfolgung. Der Zwickauer war mit einer Fahrzeit von 4:08,995 Minuten fast 3,6 Sekunden schneller als der Italiener Davide Plebani, gegen den er im Finale antrat und wieder 3,6 Sekunden schneller als der Italiener war. Heinrich fuhr 4:09,320 Minuten.
Für Heinrich war es das vierte Finale in dieser Saison und der vierte Sieg. Mit seinen gerade einmal 20 Jahren ist er der Mann der Zukunft, ein Verfolger, dessen großes Ziel das Olympische Turnier in der Mannschaftsverfolgung in Paris in zwei Jahren ist. Beim Weltcup in Milton, bei der EM der U23 und bei der Deutschen Meisterschaft stand er jedesmal gegen Teamkollege Tobias Buck-Gramcko aus Göttingen im Finale der Einerverfolung und gewann immer. Buck-Gramcko wurde bei dieser EM in 4:16.778 Minuten Achter.
Zum Abschluss dieses großartigen Tages für den deutschen Bahnradsport gewann Moritz Malcharek aus Berlin die Silbermedaille im Scratchrennen der Männer. Der 25-Jährige attackierte wenige Runden vor Schluss des 15 km Rennens und konnte einen Rundengewinn herausfahren und hinter dem Portugieden Juri Leitao die Silbermedaille gewinnen.
Lea Lin Teutenberg fuhr im Ausscheidungsfahren der Frauen auf einen guten siebten Platz.
Reaktionen:
Emma Hinze: „Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Ich hätte nie gedacht, dass ich heute Deutschen Rekord fahre. Unglaublich, so schnell war ich noch nie! Die Stimmung hier war großartig, ein bisschen wie in Berlin. Meine ganze Familie war da und hat mich unterstützt.“
Mieke Kröger: „Ich liebe ja die Mannschaftswettbewerbe, aber dieser Sieg ist großartig. Das tut der Seele gut. Mein Betreuer kam mir auf der Bahn entgegen, da wusste ich, dass ich langsamer als Lisa war und habe noch mal aufgedreht. Dass ich Lisa schlagen könnte, hatte ich nicht erwartet, aber natürlich will man immer gewinnen. Ich habe zum Schluss die Geschwindigkeit halten können und wusste, dass es zum Sieg reichen würde.“
Lisa Brennauer: „Bei mir herrscht erst mal großes Chaos. Natürlich hätte ich gern gewonnen, aber ganz ehrlich, ich freue mich auch sehr für Mieke. Sie hat sich den Titel so was von verdient. Sie durfte mich schlagen. Es war so eine tolle Atmosphäre hier in der Halle. Meine ganze Familie war da und hat mich unterstützt. Das war ein großartiger Abschluss meiner Bahn-Karriere.“
Nicolas Heinrich: „Das Publikum und die Stimmung war unbeschreiblich. Nach der Quali hatte ich großes Selbstvertrauen. Das war heute ein perfekter Tag für mich. Ich habe im Finale versucht, eine konstante Pace zu fahren, um dann zum Schluss noch einmal alles rauszuholen, was ich noch hatte. Das hier ist der größte Sieg meiner Laufbahn.“
Moritz Malcharek: „Es war ein super hartes Rennen, und ich musste alles auf eine Karte legen, habe die richtige Sitution genutzt und alles gegeben. Ich bin total happy über die Silbermedaille, weil ich nach meiner Corona-Eraknkung nicht wirklich wusste, wo ich leistungsmäßig stehe.“
Top-Platzierungen für deutsche BMX-Freestyler
Timo Schulze und Paul Thölen haben bei den Europameisterschaften im BMX-Freestyle die Plätze sechs und acht belegt. „Ich bin sehr happy, hier für Deutschland aam Start gewesen zu sein. Meine Läufe waren nicht perfekt, aber ich bin sehr zufrieden mit Platz sechs“, sagte Timo Schulze. Und Paul Thölen ergänzte: „Das hat heute richtig Spaß gemacht.“
zum Bild: Mieke Kröger (rechts) und Lisa Brennauer bei der Siegerehrung. Foto: BDR