Gold im Vierer / Bronze für Lisa Hattemer
WM-Tag zwei – und Gold Nr. 2 bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Malaysia für Deutschland. Nach Plan? Nicht ganz. Insider hatten die Damen im 1er Kunstrad auf dem höchsten Treppchen erwartet. Aber es gab „nur“ Bronze für Weltrekordlerin Lisa Hattemer. Gut, dass auf die 4er-Kunstrad-Damen des RSV Steinhöring Verlass ist. Katharina Gülich, Ramona Ressel, Christine Posch und Michaela Schweiger gewannen den Titel mit großem Vorsprung.

Sturzfrei und ohne grobe Fehler demonstrierten sie ihre 5-Minuten-Kür. Der Lohn: 202,81 Punkte. Titelverteidiger Uzwil aus der Schweiz hatte mehr Punkte eingereicht als die Bayerinnen, leistete sich aber mehrere Absteiger: nur 165,04 Punkte blieben übrig. Happy waren dagegen die Mädels von Heimtrainerin Irmtraud Wirth. „Ich bin heute zum fünften Mal Welteisterin geworden“, so Katharina Gülich. „Noch nie hatte ich geweint, aber heute musste ich Tränen vergießen.“ – „Unglaublich. Ich kann es noch gar nicht fassen“, so Christine Posch, „dass wir das 4er Gold nach Deutschland zurückgeholt haben.“ Kollegin Ramona Ressel: „Unglaublich die Freude. Als die Schweizer fuhren, waren das für mich die längsten 5 Minuten auf der Welt.“ Michaela Schweiger, wie Ressel zum ersten Mal ganz oben: „ Für uns wurden Träume wahr.“
Im Einer der Damen konnten die BDR-Athletinnen ihr in diesem Jahr mehrfach gezeigtes Potenzial nicht abrufen. Statt des erhofften Gold- und Silber-Sets am Ende Platz 3 für Lisa Hattemer (Gau-Algesheim/165,48), während  Viola Brand (Unterweissach/153,14) mit dem undankbaren  vierten Platz zufrieden sein musste. Eine Enttäuschung, nachdem sie auch im letzten Jahr ohne Medaille nach Hause fuhr. Aber schon in der Vorrunde hatte die Konkurrenz mit den höchsten Wertungen überrascht, was sich im Finale wiederholen sollte. Den Titel sicherte sich überraschend Adriana Matthis (Österreich/172,56) vor Nicole Frybortova (Slowakei/168,53).
Bundestrainer Dieter Maute, ganz fair: „Wir gratulieren unserer österreichischen Konkurrenz. Heute konnten unsere Damen ihre gewohnte Leistung nicht abrufen. Der schwierige Boden und eigene technische Fehler haben das Finale, in dem es vier Goldanwärterinnen gab, zu Gunsten von Adriana Mathis entschieden.“
Im Radball lief der Tag für Jens Krichbaum/Roman Müller (Eberstadt) „durchwachsen“. Mit Niederlagen gegen das Schweizer Duo Roman Schneider/Dominik Planzer (1:3) und  die amtierenden Weltmeister aus Österreich Patrick Schnetzer/Markus Bröll (0:3). In ihrer letzten Partie gegen Belgien zogen die Eberstädter ihr blitzschnelles Spiel auf: 5:1 und belegen in der WM-Zwischenwertung Platz 3 hinter der Schweiz und Österreich. Jens Krichbaum: „Wir haben zu wenig Druck nach vorne entwickelt. Morgen müssen wir um zwei Stufen besser agieren.“
Am Sonntag wird der WM-Titel im 1er Kunstrad der Männer ausgefahren. Ebenso im Final-Four der Titel im 2er Kunstrad der Frauen. Auch im Radball wird nach den Halbfinals die WM-Krone vergeben.
 

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