Die alte Sprint-Weltmeisterin ist auch die neue Weltmeisterin. Emma Hinze (Track-Team Brandenburg) hat am Freitag ihren in Berlin erstmals errungenen Titel erfolgreich verteidigt. In einem deutsch-deutschen Finale setzte sich die 24-Jährige aus Cottbus mit 2:0 Läufen gegen Lea Sophie Friedrich (Theed Projekt Cycling) durch. Zusammen hatten Hinze und Friedrich zum WM-Auftakt im Teamsprint mit Pauline Grabosch (Theed Projekt Cycling) bereits die Goldmedaille gewonnen. Für Hinze war es der fünfte WM-Triumph in Folge. Nach dem „Triple“ in Berlin und schon zwei Gold-Plaketten in Frankreich ist die Olympia-Vierte im Sprint nun natürlich auch Top-Favoritin für das Keirin am Sonntag. Das herausragende deutsche Sprint-Ergebnis komplettierte Pauline Grabosch mit Platz sechs.
Joachim Eilers aus dem Chemnitzer Theed Projekt Cycling belegte den dritten Platz im 1000-Meter-Zeitfahren. Der 31-Jährige steigerte sich im Finale auf 1:00,008 Minuten und bestätigte damit den guten Eindruck aus dem Teamsprint, bei dem er zum WM-Auftakt ebenfalls Bronze gewonnen hatte. Vor zwei Wochen bei der Europameisterschaft in Grenchen hatte Eilers als Vierter im Zeitfahren das Treppchen knapp verpasst, holte Bronze im Keirin.
Reaktionen:
Emma Hinze (Track-Team Brandenburg): „Ich habe im Vorfeld nicht dran geglaubt, weil ich mich nicht so gut gefühlt habe, wie vor Berlin. Es ist schon richtig cool. Die Pause nach Olympia war doch sehr kurz. Ich hoffe, dass ich das Trikot jetzt auch wirklich bei großen Wettkämpfen ein Jahr lang fahren kann. Ich hatte schon noch ein paar Rechnungen offen, die ich begleichen wollte.“
Lea Sophie Friedrich (Theed Projekt Cycling): „Ich bin zufrieden mit meinem Resultat. Emma ist in dieser Form einfach unschlagbar. Ich freue mich für sie. Sie hat sich das wirklich verdient. Ich war vor der WM eine Woche krank, lag nur im Bett. Deshalb bin ich mega-glücklich, dass ich mit Silber rausgehe.“
Detlef Uibel (Bundestrainer): „Wahnsinn. Jetzt kommt doch bisschen Wehmut auf. Ein historischer Erfolg, der zeigt, dass Olympia mit vielen Problemen am Rande belastet war. Hier haben sich Emma wieder fokussiert.“
Joachim Eilers (Theed Projekt Cycling): „Ich freue mich sehr, dass ich wieder bei einer WM eine Medaille in einer Einzeldisziplin einfahren konnte. Die Zeit ist persönliche Bestleistung auf einer Flachlandbahn – da habe ich aber noch eine Rechnung offen. Die 8/1000 bis zur Minute möchte ich noch knacken.“