Gold für den Frauen-Vierer

Das historische „Triple“ ist perfekt: Nach dem Triumph bei den Olympischen Spielen in Tokio und dem Sieg bei der Europameisterschaft vor zwei Wochen in Grenchen hat der deutsche Frauen-Vierer am Donnerstag auch die 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung bei der Weltmeisterschaft in Roubaix gewonnen. Franziska Brauße, Lisa Brennauer (beide CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team), Mieke Kröger (Team Coop-Hitec Products) und Laura Süßemilch (Plantur-Pura) besiegten am Abend in 4:08,752 Minuten im Finale die Mannschaft aus Italien (4:13,690).

 Franzi Brauße, Lisa Brennauer und Mieke Kröger waren schon bei den Olympia- und EM-Siegen dabei. Olympiasiegerin Lisa Klein (Canyon/SRAM Racing) fehlte aufgrund einer Schulterverletzung und wurde bei EM und WM durch Laura Süßemilch nahezu ebenbürtig vertreten.

Im Sprint der Frauen hat Deutschland mindestens eine Medaille sicher. Emma Hinze (Track-Team Brandenburg), Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch (beide Theed Projekt Cycling) lieferten einen Tag nach ihrem gemeinsamen Erfolg im Teamsprint auch im Einzelwettbewerb eine überzeugende Leistung ab. Friedrich erreichte als Qualifikationsschnellste ebenso das Halbfinale am Freitag wie Titelverteidigerin Emma Hinze. Beide fahren damit um eine weitere Medaille. Grabosch schied dagegen im Viertelfinale aus und belegt den sechsten Platz. Im Semifinale kommt es jetzt zum Duell Deutschland gegen Kanada: Weltmeisterin Emma Hinze trifft auf Olympiasiegerin Mitchell, Lea Friedrich fährt gegen deren Landsfrau Lauriane Genest.

Stefan Bötticher (Chemnitzer PSV) und Joachim Eilers (Theed Projekt Cycling) mussten einen Tag nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Teamsprint ihre Medaillen-Hoffnungen im Keirin frühzeitig begraben. Ex-Weltmeister Eilers, vor zwei Wochen noch Dritter der EM in Grenchen, strich bereits in der Hoffnungsrunde die Segel. Bötticher erreichte das kleine Finale und belegte im Endklassement Platz sieben. Im Scratch der Männer erreichte Tim Torn Teutenberg (Leopard Pro Cycling) bei seiner WM-Premiere ebenfalls den siebten Platz.

Stimmen:

Lisa Brennauer: „Wir hatten heute keinen Druck. Wir sind hier mit einer neuen Mannschaft hergekommen. Wir haben uns seit der EM jeden Lauf Schritt um Schritt verbessert und auch die Strategie nochmals ein bisschen ausgefeilt. Schön, dass wir nochmals so eine Zeit fahren konnten. Ein Traum. Für mich wird es 2022 weitergehen. Ich muss jetzt erstmal alles sacken lassen.“

Franziska Brauße: „Ich glaube, jeder hat heute sein Glück herausgeschrien. Jetzt genießen wir erstmal, was wir dieses Jahr erreicht haben und realisieren in der Off-Season, was wir geschafft haben. Das ist noch bei keinem angekommen. Und dann setzen wir uns neue Ziele.“

Mieke Kröger: „Ich hatte die letzten vier Runden (Anm. d. Red.: Nach der Führung ausgestiegen) alles ganz gut im Blick und habe gesehen, dass wir vor den Italienerinnen liegen. Da habe ich nochmals richtig geschrien. Es war einfach toll, es mit anzusehen. Ich hatte auch schon ein Lachen im Gesicht.“

Laura Süßemilch: „Ich kann es immer noch nicht fassen. Dass es so super lief, war wirklich nicht zu erwarten.“

Tim Torn Teutenberg (Leopard Pro Cycling): „Es war sehr cool, hier zu fahren. Sieben Runden vor Schluss war ich ein bisschen zu weit hinten, dann habe ich kurz vor Schluss noch eine Welle bekommen. Trotzdem bin mit dem siebten Platz zufrieden.“

Stefan Bötticher (Chemnitzer PSV): „Mir fehlt nach meinem nicht so guten Abschneiden bei Olympia momentan etwas das Selbstvertrauen – obwohl der Druck raus ist. Als es um nichts mehr ging, lief es im kleinen Finale ganz gut. Ich denke, das Ergebnis ist wichtig, um mich wachzurütteln.“

 

 

zum Bild: der deutsche Frauen-Vierer mit Mieke Kröger, Laura Süßemilch, Lisa Brennauer und Franziska Brauße (von links) holt nach Olympia-und EM-Gold auch den WM-Titel.  Foto: Mill

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