Im Teamsprint der U23 Frauen, der erstmals nach dem neuen UCI-Reglement mit drei Athletinnen ausgetragen wurde, wurde das deutsche Trio mit den Berlin-Weltmeisterinnen Pauline Grabosch, Lea Sophie Grabosch (beide Theed Projekt Cycling) und Junioren-Weltmeisterin Alessa Pröpster (seit kurzem RV Offenbach) seiner Favoritenstellung gerecht. Nachdem Grabosch und Friedrich auf der mit 394 Metern ungewohnt langen Bahn ein deutliches Zeitpolster herausgefahren hatten, verteidigte Pröpster auf der Schlussrunde den Vorsprung. In 1:20,726 Minuten siegte Deutschland knapp vor Russland (1:20,866). Platz drei ging an Polen.
In der 3000-Meter-Einerverfolgung der U23 setzte Franziska Brauße (Ceratizit-WNT Pro Cycling) ihre Erfolgsserie fort und verteidigte erfolgreich den im Vorjahr in Gent gewonnenen Titel. Im Finale siegte die WM-Dritte von Berlin nach einer Steigerung gegenüber der Qualifikation in 3:35,040 Minuten gegen Vittoria Guazzini (+8,239 Sek.). Auch von einem Rückstand bis 1200 Meter ließ sich die Eningerin nicht aus der Ruhe bringen. „Die Italienerin ist auch im Vorjahr sehr schnell angegangen. Ich bin einfach meinen Stiefel durchgefahren und habe mir keine Sorgen gemacht. Ich freue mich natürlich über den erneuten Sieg, allerdings macht er auf einer 400-Meter-Betonbahn etwas weniger Spaß“, sagte Brauße. Finja Smekal (Team Diops) belegte in 3:56,900 Minuten den siebten Platz.
In der 4000-Meter-Mannschafsverfolgung belegte das Quartett mit Einzel-Europameister Felix Groß, Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich (alle rad-net ROSE-Team) und Richard Banusch (LKT Team Brandenburg) den dritten Platz. Im kleinen Finale steigerte sich die Mannschaft von Trainer Frank Augustin gegenüber der Qualifikation um vier Sekunden und ließ in 4:04,705 Minuten der Schweiz keine Chance (+ 3,612). Gold ging an Russland (3:59,276) vor Italien. „Das war eine tolle Leistung. Ein deutscher U-23-Vierer hat schon lange Zeit keine EM-Medaille mehr gewonnen“, sagte Trainer Frank Augustin. Die Bronzemedaille erkämpften sich ebenfalls im Teamsprint der U23 Nik Schröter (Theed Projekt Cycling), Julien Jäger (Turbine Erfurt) und Anton Höhne (Track-Team Brandenburg). Im kleinen Finale siegte das Trio in 1:13,164 Minuten gegen Polen (+0,183). Gold ging an Russland vor Tschechien.
Bei den Junioren erkämpfte Laurin Drescher bereits seine zweite EM-Medaille. Nach Bronze im Scratch kam der 18-Jährige vom ESV Lok Zwickau im 1000-m-Zeitfahren in 51,468 Sekunden auf den Silberrang. Europameister wurde der Belgier Noah Vandenbranden (50,741). „Mein Fazit ist positiv. Natürlich hätte ich gern gewonnen, allerdings muss ich akzeptieren, das ein Sportler schneller war – obwohl ich alles gegeben habe“, sagte Drescher. Platz drei ging an Willy Weinrich (TSV Breitenworbis) in 51,816 Sekunden, der zum Auftakt bereits Gold im Teamsprint gewonnen hatte.
In der Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen siegten Hanna Dopjans (RSV Irschenberg), Lana Eberle (RSV Edelweiß Oberhausen), Fabienne Jährig (BRC Berlin) und Marla Sigmund (RG Hamburg) im kleinen Finale in 4:48,821 Minuten überlegen gegen Polen und holten sich mit Bronze die erhoffte EM-Medaille. Im Vorlauf kam auch Paula Leonhardt (SC Berlin) zum Einsatz. Gold ging an Russland vor Italien. „Die Qualifikation war kein Selbstläufer, danach waren wir froh, das kleine Finale erreicht zu haben. Gegen Polen sind wir ein fast perfektes Rennen gefahren und haben uns um acht Sekunden gesteigert. Die Mädels sind auch für Hannah Buch gefahren, die ja leider aufgrund ihres Kieferbruchs ausgefallen ist“, sagte Bundestrainer Lucas Schädlich.
Im Scratch-Rennen der U23 setzte Lena Charlotte Reißner (SSV Gera) ihren Angriff ein klein wenig zu früh und wurde beim Sieg der Italienerin Martina Fidanza Fünfte. Im Ausscheidungsfahren der Junioren belegte Titelverteidiger Tim Torn Teutenberg (FC Lexxi Speedbike) den neunten Platz. Im Sprint der Juniorinnen ist EM-Neuling Sandra Hainzl (SC Berlin) im Achtelfinale ausgeschieden.
zum Bild: Franziska Brauße hat ihren Titel in der Einerverfolgung heute erfolgreich verteidigt. Foto: BDR (im Rahmen dieser EM Berichterstattung kostenfrei)
Platz zwölf für List
Bei den Moutainbike-Weltmeisterschaften in Leogang in Österreich fiel heute nur eine Entscheidung. Im Cross Countryrennen der männlichen U23 kam David List (Seerose Friedrichshafen) auf den zwölften Platz. Neuer Weltmeister wurde der Brite Tom Pidcock, der Christopher Blevins (USA) und Joel Roth (Schweiz) auf die Plätze zwei und drei verwies.