BDR-Präsident Rudolf Scharping:
„Der BDR hält die Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 für richtig. Die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler muss Priorität haben. Außerdem war unter den gegebenen Umständen keine Chancengleichheit bei Wettkampfvorbereitung und Qualifikation möglich. Die Entscheidung ist für alle, die sich gezielt darauf vorbereitet haben, zunächst bitter, aber angesichts der Risiken nachvollziehbar. Es gab keine Alternative.“
Patrick Moster, BDR-Sportdirektor:
„Die Entscheidung war zu erwarten. Die Gesundheit geht vor, steht über allem. Für einzelne Sportler, gerade für jene, die im Zenit ihrer Karriere stehen, mag es bitter sein. Aber wir sichern allen Kadersportlern die nötige Unterstützung zu, damit sie auch ein Jahr später ihre Höchstleistungen abrufen können.“
Emma Hinze (Bahn/ dreifache Bahn-Weltmeisterin):
„Einerseits ist es schade, andererseits finde ich das für mich persönlich gar nicht so schlimm, weil ich noch jung genug bin, auch in den Folgejahren noch an Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Meine Leistungskurve geht noch nach oben. Das trifft andere härter. Aber die Entscheidung ist vollkommen richtig und nachvollziehbar. Der Sport ist wichtig, aber die Gesundheit ist wichtiger. Jetzt haben wir lange Zeit, uns für das Event vorzubereiten.“
Lisa Klein (Bahn/Straße, WM-EM-Medaillengewinnerin):
„Das war die richtige Entscheidung! Viele Athleten hatten doch gar nicht mehr die Möglichkeit, sich noch für die Spiele zu qualifizieren. Die Gesundheit der Menschen muss an erster Stelle stehen. Was wären das für Spiele, wenn die Angst der Ansteckung mitschwingt? Kein Athlet ist bereit, seine Gesundheit für ein Sportevent zu riskieren. Für mich persönlich ist es – wie für viele andere auch – sicher eine Enttäuschung, weil man sich so lange darauf vorbereit hat. Tokio war das große Saisonziel. Aber das darf nicht über der Sorge und Verantwortung seinen Mitmenschen stehen. Ich habe jetzt Zeit, mich zu sortieren, ein bisschen Privatleben zuzulassen, und bleibe hoffentlich weiterhin im Training motiviert. Das ist jetzt nicht einfach, weil das große Ziel weggebrochen ist. Aber im Herbst wartet hoffentlich die Straßen-WM. Und die längere Zeit, die uns jetzt bis zu den Spielen bleibt, lässt uns auch im Vierer die Möglichkeit, uns noch mehr zu steigern.“
Maximilian Schachmann (Straßen-Profi, Gewinner Paris-Nizza):
„Das IOC hat Verantwortung gezeigt, und die richtige Entscheidung getroffen und den Sportlern den Druck von den Schultern genommen.“
Manuel Fumic (MTB/ vierfacher Olympia-Teilnehmer):
„Die Weltmeisterschaft im eigenen Land und meine fünften Olympischen Spiele, das wären zum Ende meiner Karriere noch einmal Highlights gewesen. Weil meine Karriere wohl Ende des Jahres zu Ende geht, ist das eine bittere Pille für mich. Aber es gibt zur Verschiebung der Spiele keine Alternative. Man kann in der Corona-Krise nicht Tausende von Menschen aufeinander treffen lassen.“
Lara Lessmann (BMX-Freestyle):
„Es ist nur fair, dass die Olympischen Spiele jetzt verschoben werden. Einmal aus gesundheitlichen Gründen, aber auch, weil viele Nationen eine Ausgangssperre haben und kaum trainieren können. Obwohl ich in diesem Jahr beste Chancen gehabt hätte, denke ich wie alle anderen, dass es faire Bedingungen für alle geben muss. Das ist unter den derzeitigen Verhältnissen nicht gegeben.“
Stefan Bötticher (Bahn, Ex-Weltmeister Sprint):
„Die Absage hat sich abgezeichnet, nachdem Kanda und heute früh auch Australien seine Teilnahme zurückgezogen hatte, war klar, dass es so kommt. Es ist die richtige Entscheidung. Wir Sportler haben jetzt endlich Gewisheit , gut, dass dies nicht noch Wochen dauerte. Jetzt können wir uns erst mal wie jeder normale Bürger verhalten und müssen nicht primar an das Training denken. In Chemnitz ist unsere Trainingshalle derzeit wegen eines positiven Coronafalls geschlossen. Da ist Hallentraining derzeit gar nicht möglich. Ich bin noch jung genug, für die Spiele im kommenden Jahr zu planen.“