Wenige Tage nach ihrem 20. Geburtstag musste Fromberger nur Gaia Tormena (Italien) und Linda Indergand (Schweiz) den Vortritt lassen. „Die Strecke hat mir ziemlich gut gefallen, allerdings war der Berg ziemlich hart und ist mir im Finale ein bisschen zum Verhängnis geworden. Trotzdem hat es Spaß gemacht hier in der Schweiz. Ich habe es sehr genossen, mal wieder auf so einer technischen Strecke zu fahren, das liegt mir,“ sagte die EM-Dritte nach dem Rennen, die im letzten Jahr schon einen Weltcup-Sieg feiern durfte. Clara Brehm belegte den 13. Platz.
Bei den Männern sorgte Felix Klausmann (SC Hausach) für die beste deutsche Platzierung. Der Deutsche Meister schaffte es war bis ins Halbfinale und wurde Siebter. Simon Gegenheimer (RSV Remchingen) belegte den elften Rang. Der Titel ging an den Franzosen Perrin Garnier (Gold), der Jeroen van Eck (Niederlande) und Hugo Briatta (Frankreich) auf die Plätze zwei und drei verwies.
„Meine Form war gut, ich habe gemerkt, dass ich es draufhabe und bin deshalb vom Start an vorn gefahren. Hintenraus hat es aber leider gefehlt. Die Spritzigkeit war nicht mehr da, und ich war auch nicht bereit, jedes Risiko zu gehen. Daher bin ich zufrieden mit dem siebten Platz,“ sagte Klausmann im Ziel.
Elite Rennen der Männer
Im Cross Countryrennen der Männer gewann der Schweizer Nino Schurter den EM-Titel und entschädigte sich damit für die Niederlage vor einer Woche, wo er bei den Weltmeisterschaften in Leogang leer ausging. Schurter, achtfacher Weltmeister und Olympiasieger war nach sieben Runden neun Sekunden schneller als der Franzose Titouan Carod und sein Landsmann Mathias Flückiger. Bester Deutscher war Julian Schelb (TuS Obermünstertal), der sich auf Platz 20 behauptete. „Das war der langsamste Start des Jahres für mich. Aber dann habe ich gut ins Rennen gefunden, auch wenn die Strecke brutal schwer war. Ich musste oft all in gehen, vor allem, weil ich in den letzten Runden starke Rückenschmerzen hatte“, sagte Schelb nach dem Rennen. Luca Schwarzbauer wurde 28., Maximilian Brandl gab vorzeitig auf. „Bei lief heute überhaupt nichts. Da bin ich – auch mit Blick auf die DM kommende Woche – leiber vorzeitig ausgestiegen.“
Elite Rennen der Frauen
Nur eine Woche, nachdem sie in Leogang den WM-Titel eroberte, gewann die Französin Pauline Ferrand-Prevot auch die Goldmedaille bei den Europameisterschaften. Die Weltmeisterin fuhr ein einsames Rennen an der Spitze, setzte sich gleich nach dem Start allein ab und konnte ihren Vorsprung auf den fünf Runden kontinuierlich ausbauen. Sie siegte sehr souverän mit einem Vorsprung von 40 Sekunden vor der Niederländerin Anne Terpstra. Bronze ging an Yana Belomoina aus der Ukaine. Beste Deutsche war Elisabeth Brandau (RSC Schönaich), die sich einen sehr guten achten Platz sicherte. Die zweifache Mutter kam mit der schnellen 4,2 km langen Runde gut zurecht und konnte ihre vordere Position stets behaupten.
„Ich habe mich heute schon viel besser gefühlt, als bei der WM, habe versucht sauberen Rhythmus zu fahren, und da wo es geht Gas zu geben. Ich bin froh, dass ich heute international zeigen konnte, dass ich noch dabei bin und muss mit meinem Platz echt zufrieden sein. Jetzt hoffe ich bei der DM meine Leistung abrufen zu können“, sagte Brandau im Ziel.
Nadine Rieder (RSC Kempten), die wie bei der EM Platz 18 belegte, war hingegen enttäuscht: „Ich bin ziemlich enttäuscht, denn ich bin gut gestartet, habe mich gut gefühlt und konnte mich um Platz zehn aufhalten, als ich Schaltprobleme bekam. Dadurch habe ich wieder an Boden verloren. Die Kraft war da, aber die Technik machte Probleme.“
Bundestrainer Peter Schaupp lobte das Abschneiden der deutschen Frauen: „Nadine (Rieder) hatte leider Materialprobleme, aber ihre Leistung hat gepasst. Lisa (Brandau) hat heute noch mal alles rausgehauen und ihr Können umgesetzt. Der achte Platz ist ein super Ergebnis. Auch mit den Leistungen der U23-Fahrer, immerhin drei Fahrer unter den besten 20, war ich zufrieden.“
U23-Rennen der Männer
Im Cross Country Rennen der U23 belegten die deutschen Fahrer David List (Seerose Friedrichshafen), Alex Bregenzer (Viktoria Wombach) und Niklas Schehl (RV Queidersbach) mit den Rängen zehn, 16 und 18 drei Top-20 Platzierungen. Leon Reinhard Kaiser (MSV Essen-Stehle) wurde 44.
List: „Ich konnte mich gegenüber der WM noch steigern und in die Top-Ten fahren. Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein.“
Bregenzer: „Ich bin so an 25. Stelle ins Rennen gegangen. Dann passierte ein Sturz und es riss eine große Lücke. Ab der zweiten Runde lief es aber wieder richtig gut, ich konnte mich weiter vorarbeiten. Dann hatte ich leider selbst einen Sturz, verbog mir den Lenker und bis das alles wieder in Ordnung war habe ich viele Plätze verloren, konnte mich aber erneut nach vorn arbeiten. Es war also wirklich nicht das perfekte Rennen, aber unter diesen Umständen ist ein 16. Platz sehr geil.“
Schehl: „Gleich nach dem Start passierte ein Sturz, aber ich konnte mich irgendwie durchwuseln, habe versucht das Rennen entspannt anzugehen und nicht zu überpacen. In Runde vier hatte ich leider Krämpfe. Mein 18. Platz ist daher ok, es war wieder ein kleiner Schritt nach vorn.“
Neuer Weltmeister der U23 wurde der Schweizer Joel Roth, der sich überglücklich über diesen Erfolg zeigte: „Ich habe bereits in der zweiten Runde gemerkt, dass einiges geht. Diese Goldmedaille ist mein größter Erfolg und für mich noch wertvolle als Bronze bei der WM letzte Woche. Die Silbermedaille ging an Roths Landsmann Vital Albin, Bronze holte sich Juri Zanotti aus Italien.
Zum Auftakt der MTB-Europameisterschaften in Monte Tamaro in der Schweiz hat die deutsche Staffel den sechsten Platz belegt. Junioren-Weltmeister Lennart-Jan Krayer, Sina van Thiel, Nina Benz, Nadine Rieder und Maximilian Brandl waren 2:23 Minuten langsamer als die siegreichen Italiener. Silber ging an Frankreich, Bronze an die Schweiz. Die MTB-EM findet nur wenige Tage nach den Weltmeisterschaften statt, wo der BDR einmal Gold und einmal Silber im Nachwuchsbereich gewann. Morgen fallen die Entscheidungen im Eliminator Race.
Morgen fallen noch die Entscheidungen im Cross Country der Junioren, Juniorinnen und der weiblichen U23.