Friedrich und Hinze holen Silber und Bronze

Der Bund Deutscher Radfahrer hat am dritten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in St. Quentin-en-Yvelines drei Medaillen gewonnen. Im Sprint der Frauen ging wie im Vorjahr Silber an Lea Sophie Friedrich, Titelverteidigerin Emma Hinze wurde Dritte. Roger Kluge gewann Silber im Punktefahren.

Mathilde Gros aus Frankreich hat die Siegesserie der deutschen Sprinterinnen beendet und bei ihrer Heim-WM die Königsdisziplin gewonnen. Die EM-Zweite von München setzte sich im Halbfinale zunächst gegen Europameisterin und Titelverteidigerin Emma Hinze (Track-Team Brandenburg) mit 2:0 Läufen durch und traf im Finale auf Lea Sophie Friedrich (Track-Team Brandenburg). Auch Friedrich unterlag der Französin in zwei Läufen, die damit die Goldmedaille gewann und Friedrich auf den Silberrang verwies.

Emma Hinze sicherte sich im kleinen Finale mit zwei souveränen Siegen gegen Laurine van Riessen aus den Niederlanden die Bronzemedaille. Damit sorgten Friedrich und Hinze  mit zwei Sprint-Medaillen für den BDR erneut für ein starkes deutsches Ergebnis. Pauline Grabosch (Track-Team Brandenburg) belegte außerdem einen sehr guten Platz sechs.

Im Punktefahren holte sich der Ludwigsfelder Roger Kluge (Lotto Soudal) mit einer furiosen zweiten Rennhälfte und dem Gewinn der letzten Wertung die Silbermedaille im Punktefahren. Mit 67 Zählern musste sich der 36-Jährige, der bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking ebenfalls schon Silber im Punktefahren gewonnen hatte, den zweiten Platz hinter dem neuen Weltmeister Yoeri Havik aus den Niederlanden (76 Punkte). Platz drei belegte der Belgier Fabio van den Bossche (64). Für Kluge war es die siebte WM-Medaille seiner Karriere (2-3-2). Am Sonntag zählt er zusammen mit Partner Theo Reinhardt aus Berlin zum engeren Favoritenkreis im Madison. Beide waren bereits zweimal Weltmeister und gewannen im August bei den European Championships in München überlegen den EM-Titel.

Maximilian Dörnbach (Track-Team Brandenburg) belegte über die 1000 Meter den undankbaren vierten Platz in 59,984 Sekunden und bestätigte damit seine Bronzemedaille von den European Championships. Mit seiner Qualifikations-Zeit (59,750) wäre sogar der erneute  Sprung auf das Podest möglich gewesen. Gold ging mal wieder an Jeffrey Hoogland aus den Niederlanden (58,106).  Marc Jurczyk (Sprintteam Thüringen) belegte in 1:00,386 Minuten Platz zehn.

Nicolas Heinrich aus Zwickau, amtierende Europameister in der 4000-Meter-Einerverfolgung, belegte Platz 18. In 4:18,777 blieb der 20-Jährige über zehn Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit und lag auch klar hinter seinen beiden Teamkollegen Tobias Buck-Gramcko (Göttingen/11. Platz/4:11,443) und Leon Rohde (Wedel/14./4:14,817, alle rad-net ROSE Team). „Ich bin schon enttäuscht. Das Ergebnis war in keiner Weise abzusehen“, sagte Bundestrainer Tim Zühlke. Weltmeister wurde zum fünften Mal der Italiener Filippo Ganna in neuer Weltrekord-Zeit (3:59,636).

Im Omnium der Frauen wurde Lea Lin Teutenberg (CERATIZIT WNT Pro Cycling Team) Elfte.

Reaktionen:

Lea Sophie Friedrich: „Natürlich hätte ich gern das Regenbogentrikot gehabt, denn dieser Titel fehlt mir noch. Und meine Beine sind im Moment echt gut. Aber ich bin auch stolz, dass ich die Silbermedaille gewonnen habe. Mathilde hat sich enorm entwickelt. Ich freue mich auch für sie. Und ihr Sieg ist für mich Ansporn, mir auch irgendwann diesen Titel zu holen.“

Emma Hinze: „Wenn man immer die Gejagte ist, ist das auch mental sehr anstrengend. Meine Enttäuschung hat sich in Grenzen gehalten. Ich bin stolz auf mich, dass ich es gedreht habe und Bronze gewinnen konnte.“

Roger Kluge: „Die Silbermedaille ist definitiv ein Erfolg, aber nicht der Traum, den ich hatte. Am Ende musste ich attackieren und umstellen auf die Punktewertungen. Trotzdem kann ich mir taktisch nichts vorwerfen. Yoeri Havik ist am Ende clever gefahren. Es tut immer gut, auf dem Podest zu stehen. Die Medaille bestätigt, dass ich noch nicht abzuschreiben bin. Ich will noch mindestens zwei Jahre weiterfahren.“

Maximilian Dörnbach (4. Platz Zeitfahren): „Das Podium wäre schön gewesen. Ich selber hatte mit einer Top-5-Platzierung geliebäugelt und wollte unter einer Minute fahren. Natürlich ist ein vierter Platz dann immer ein bisschen schwierig.“

Nicolas Heinrich (Europameister 4000-Meter-Einerverfolgung, 18. WM): „Es war heute nicht mein Tag. Mir hat von Anfang an die Spannung gefehlt. Es war auch mental sehr schwer. Es waren sehr lange 4:20 Minuten.“

 

Bild: Roger Kluge (links) gewinnt Silber im Punktefahren hinter Yoeri Havik aus den Niederlanden. Platz  drei belegte der Belgier Fabio van den Bossche.

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