Die Rennstrecke mit Start und Ziel am Schloss Opherdicke bei Holzwickede gilt mit ihren 83 Höhenmetern pro Runde (10,6 Km) als eher flach. Sie bietet allerdings nicht nur den Sprintern Chancen auf den Sieg, denn 900 Meter vor dem Ziel wartet eine achtprozentige kurze Rampe, die ein hartes Finale verspricht. Hier werden die letzten Attacken versucht, wer es nicht auf einen Sprint ankommen lassen will.
Die Titelkämpfe erinnern mit ihrem Namen Reinhold-Böhm-Gedächtnisrennen an den großen Radsportförderer aus Unna, der die Meisterschaft noch in seine Stadt holte, aber 2017 ganz plötzlich verstarb. Hans Kuhn ist nun hauptverantwortlich für das Rennen und erledigt seine Aufgaben aufgrund seiner langjährigen Erfahrung exzellent. So dürfen sich Sportler und Zuschauer auf perfekte Titelkämpfe freuen, denn der ausrichtende Verein, der RSV Unna, hat eine große Tradition als Veranstalter bedeutender Radrennen in und um Unna in Westfalen.
Erstmals wird diese deutsche U23-Straßenmeisterschaft zusammen mit der Schweiz und Luxemburg ausgetragen, die künftig immer im jährlichen Wechsel dieser drei Verbände eine Woche vor den Straßen-Meisterschaften der Elite-Klasse ausgefahren werden soll. Die daraus resultierenden größeren Starterfelder sollen die Attraktivität der Veranstaltung steigern. „Von dieser Kooperation werden alle profitieren: die Fahrer, die Verbände und die Ausrichter, weil sich die Qualität der Veranstaltung und das Leistungsniveau der Fahrer durch die höheren Anforderungen verbessern wird“, sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping im Vorfeld der Titelkämpfe.
Bei den U23-Meisterschaften der letzten Jahre haben sich meist Fahrer durchgesetzt, die später auch eine erfolgreiche Profikarriere starteten: John Degenkolb siegte 2009 in Erfurt, Rick Zabel gewann 2012, Nils Politt 2014 und Pascal Ackermann 2016. Auch der Sieger in diesem Jahr wird kein Nobody sein.
Zu den .Favoriten gehören neben dem bereits genannten Titelverteidiger auch Bundesliga-Spitzenreiter Jonas Rutsch vom Team Lotto-Kern Haus, Manuel Porzner vom Team Tirol Cycling oder auch Aaron Grosser vom Team Sauerland, der einen kleinen Heimvorteil genießt. „Durch die Teilnahme der Schweizer und Luxemburger wird das Rennen für die deutschen Fahrer weniger kalkulierbar und daher sicherlich sehr interessant“, hofft Bundestrainer Ralf Grabsch auf einen spannenden Rennverlauf.
Der Startschuss des U23-Rennens erfolgt im 11.30 Uhr. Zuvor (Start 9.00 Uhr gehen die Jedermänner auf den 10,6 km langen Rundkurs. Weitere Infos unter: www.dm-unna.de
Nachwuchs-DM:
Am gleichen Tag wie die Titelkämpfe der U23 finden in Reinstetten (Württemberg) die deutschen Meisterschaften der Nachwuchsklassen U15, U17 und U19 jeweils im männlichen und weiblichen Bereich statt.
Den Anfang machen die Junioren, die um 9.00 Uhr auf die 131,6 km lange Strecke gehen. Die letzte Entscheidung (Schülerinnen U15) startet um 14:50 Uhr.
Alle Rennen werden auf dem 18,8 km langen Rundkurs ausgetragen, der zwei Steigungen aufweist (km 4 und km 15). Ausrichter der Meisterschaft ist der RSC 1962 Biberach. (Internet: www.rsc-biberach.de)
Mountainbiker fighten um DM-Titel
In zwei Mountainbike-Disziplinen werden am 15. und am 17. Juni in Kirchzarten die Deutschen Meister gesucht. Freitagabend wollen Clara Brehm und Simon Stiebjahn ihre Titel im Eliminator Sprint verteidigen und am Sonntag werden im Rahmen des Black Forest Ultra Bike-Marathon die Nachfolger von Silke Schmidt und Markus Bauer gesucht.
Der Ultra-Bike in Kirchzarten wird an diesem Wochenende zum 20. Mal ausgetragen und nach wie vor gehört der Event in Mittel-Europa zu dem teilnehmerträchtigsten Veranstaltungen im Marathon-Bereich. Bis zu 5000 Mountainbiker tummeln sich in der Schwarzwald-Gemeinde vor den Toren Freiburgs.
Doch dieses Jahr sind die Augen vor allem auf die deutschen Marathon-Spezialisten gerichtete, die auf 114 Kilometern bei den Herren und 80 bei den Damen ihre Meister suchen. Es ist nicht das erste Mal, dass man in Kirchzarten die Langstrecken-Meister kürt. 2004 richtete man dort die allererste Deutsche Meisterschaft in dieser Disziplin aus. Sieger waren damals Hannes Genze und Sabine Spitz. Die Olympiasiegerin von Peking 2008 geht auch dieses Jahr wieder an den Start und strebt den fünften Marathon-Meistertitel ihrer langen Karriere an. Mit sicherlich starker Konkurrenz, wie zum Beispiel Elisabeth Brandau.
Bei den Herren wird Titelverteidiger Markus Bauer zwar vor Ort sein, aber er hat seine Karriere beendet. Dafür gibt es auf dem Kurs mit längeren Kletterpartien durch den Schwarzwald einige Kandidaten. Vize-Meister Simon Stiebjahn ist einer davon. Der will zwei Tage zuvor im Kirchzartener Ortskern seinen Triumph aus 2017 wiederholen und zum dritten Mal das Meister-Jersey im Eliminator Sprint überstreifen. Der 27-Jährige kommt aus Titisee-Neustadt und ist deshalb ein Lokalmatador, aber deren gibt es in Kirchzarten viele. Auch Vize-Meister David Horvath ist einer. Er lebt in Freiburg.
Beide haben sich den Kurs, den die Kirchzartener vorgesehen haben, schon angeschaut und blicken gespannt auf die Titelkämpfe. Im Dreisamtal hat man übrigens auch die ersten Deutsche Sprint-Meisterschaften ausgerichtet. Das war 2012.
zum Foto: U23-Titelverteidiger Max Kanter.