Eigentlich mag Antonia es lieber bergig. Sie ist amtierende Junioren-Weltmeisterin und Weltcup-Siegerin im Ski-Bergsteigen. Aber sie liebt auch den Radsport, sitzt seit 2019 im Sommer im Rennsattel, fährt erst seit diesem Jahr Radrennen. Schon bei den Europameisterschaften vor zwei Wochen in Italien gehörte sie zu den Besten, gewann Silber hinter der Russin Alena Ivanchenko.
Die Russin war auch in Brügge die Schnellste, fuhr die 19,4 km in der Bestzeit von 25:05,49 Minuten und war 14 Sekunden schneller als Zoe Backstedt (GBR). Niedermaier lag 25 Sekunden zurück.
Die zweite deutsche Starterin, Selma Lantzsch (RSV Einheit Lübben), belegte einen guten zwölften Platz (2:22 Min. zurück).
Für Bundestrainer Lucas Schädlich, der sein Amt erst 2019 übernommen hatte, war diese WM-Medaille nach dem EM-Erfolg eine weitere Bestätigung seiner guten Arbeit.
Junioren-Bundestrainer Wolfgang Ruser war nicht so glücklich mit dem Abschneiden der männlichen Junioren. Luis-Joe Lührs (Schwalbe München) und Moritz Kärsten (RSC Linden) belegten mit 1:26 bzw. 1:32 Minuten Rückstand die Plätzr 18 und 20.
Neuer Junioren-Weltmeister wurde der Däne Gustv Wang, der die 22,2 km lange Strecke in 25:37 Minuten hzurücklegte und damit 20 Sekunden schneller war als Joshua Tarling aus Großbritannien. Dritter wurde der Belgier Alec Segaert (29 Sek. zur.)
Reaktionen:
Antonia Niedermaier: „Das Ziel war heute alles zu geben, alles rauszuholen und nirgendwo Zeit verschenken. Ich hatte nicht erwartet, wieder in die Medaillenränge zu fahren, denn ich wusste nicht wo ich stehe, bin noch nie gegen die Britinnen und Amerikanerinnen gefahren, die jetzt in Brügge am Start waren. Die Strecke war mir zu flach, das war mental sehr anstregend. Ich bin einfach Vollgas gefahren und sehr glücklich mit dieser WM-Medaille. Schneller ging es nicht.“
Bundestrainer Lucas Schädlich: „Das war riesig. Schon bei der EM haben wir gesehen, dass die Leistungen sehr gut sind. Avisiert war eine Top-Ten-Platzierung. Es ist die erste WM-Medaille für den BDR im Juniorinnen-Bereich seit zehn Jahren. Umso mehr bedeutet uns die Bronzemedaille von Antonia. Aber auch Selma hat ein starkes Rennen gefahren. Ihr zwölfter Platz rundet diesen Tag ab.“
Selma Lantzsch: „Ich bin zufrieden mit meinem WM-Rennen. Ich hatte einen guten Lauf, wenn auch meine Linie nicht immer perfekt war.“
Bundestrainer Wolfgang Ruser (Junioren): „Beide waren nicht schlecht unterwegs, sind gute Linie gefahren, leider hat der Druck auf den Pedalen gefehlt. Sie waren zu langsam.“
zum Bild: Antonia Niedermaier bekommt letzte Anweisungen von Bundestrainer Lucas Schädlich. Foto: BDR