Jan Tschernoster (rad-net ROSE Team) will am Sonntag in Düsseldorf den Gesamtsieg der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ festmachen. Dafür nimmt der Bergkamener einige Strapazen auf sich. Direkt nach dem Europameisterschaftsrennen in Plumelec in der Bretagne wird er sich nämlich am Samstag zusammen mit drei weiteren U23-Fahrern ins Auto setzen und nach Düsseldorf fahren, um morgens pünktlich am Start zu stehen. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Marcel Fischer : beträgt nur 26 Punkte. Das reicht nicht, um sich schon siegessicher zu fühlen. „Ich ärgere mich, dass es nicht gelungen ist, am Bilster Berg alles klar zu machen“, sagte der 20-Jährige und gibt sich kämpferisch. „Ich weiß ein starkes Team an meiner Seite. Aber wir werden kämpfen müssen.“
Das Ligafinale auf der 46 km langen Runde um die NRW-Hauptstadt Düsseldorf wird somit zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Tschernoster und Fischer. Der derzeit Drittplatzierte, Joshua Huppertz (Kuota-Lotto) hat nur noch eine geringe Chance, die Führung noch an sich zu reißen. Doch seinem Team Kuota Lotto, das derzeit die Mannschaftswertung anführt, will er den Sieg sichern.
Die Entscheidung über den Gesamtsieg der Müller – Die lila Logistik rad-Bundesliga der Männer und Junioren beginnt bereits früh um 9.00 Uhr mit dem Start der Männer. Von Düsseldorf führt die 46 km Runde über Erkrath, Mettmann, Ratingen, zur Bergwertung Rennbahnstraße am Grafenberger Wald zurück in die Düsseldorfer Innenstadt. Drei Mal müssen die Männer die 46 km Runde unter die Räder nehmen, die Junioren, deren Start um 9.10 Uhr fällt, fahren zwei Runden. Spitzenreiter vor dem Finale sind der deutsche Vize-Meister Niklas Märkl und das Team LV Brandenburg.
Komplette Rangliste und Ergebnisse unter: www.rad-bundesliga.net
MTB im Schwarzwald
Mit etlichen Weltklasse-Bikern geht die KMC MTB-Bundesliga in das finale Wochenende in Titisee-Neustadt. Rekord-Weltmeisterin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Nor) und der Weltranglisten-Dritte Maxime Marotte (Fra) führen das Starterfeld an. Der Kampf um die verschiedenen Gesamtwertungen verspricht große Spannung, auch im Eliminator Sprint, wo an der Hochfirst-Schanze am Samstag beide amtierenden Weltmeister am Start sind.
Nur über Maxime Marotte führt der Weg zum Sieg im finalen Cross-Country-Rennen der KMC Bundesliga 2016. Vorjahres-Sieger Florian Vogel (Focus XC) wird wohl einer seiner größten Rivalen sein.
Der Blick auf die Gesamtwertung vor den zwei finalen Wettbewerben offenbart eine spannende Ausgangslage. Weil U23-Fahrer Ben Zwiehoff (Essen) von Bergamont zuletzt für die Elite-Kategorie gemeldet und die Rennen am Nürburgring und in Ortenberg gewonnen hat, geht er mit 120 Zählern und damit 16 Punkten Vorsprung auf Simon Stiebjahn (Team Bulls) in das Titisee-Wochenende.
Lokalmatador Stiebjahn kann diesen Rückstand am Samstag im Eliminator Sprint möglicherweise in einen Vorsprung umwandeln. Für den Sprint gibt es zwar nur die halbe Punktzahl, doch da beim letzten KMC Bundesliga-Wochenende doppelte Punkte vergeben werden, könnte sich Stiebjahn als Ex-Meister im Sprint ein kleines Polster für das sonntägliche Cross-Country-Rennen zulegen und den Weg zum dritten Gesamtsieg in Folge ebnen.
So wie sie am vergangenen Sonntag bei ihrem Sieg bei der Jelenia Gora Trophy aufgetreten ist, geht Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) bei den Damen als Top-Favoritin in das KMC Bundesliga-Finale. Die Norwegerin legte in Polen einen Start-Ziel-Sieg hin und distanzierte bei ihrem fünften Saisonerfolg auch Olympia-Silbermedaillengewinnerin Maja Wloszczowska deutlich.
Wer könnte eine erneutes Solo der erfolgreichsten Mountainbikerin aller Zeiten verhindern? Linda Indergand (Focus XC) war bei den Olympischen Spielen Achte und damit vor Dahle-Flesjaa (10.). Auf jeden Fall ist die 23-Jährige Schweizerin und damit 20 Jahre Jüngere eine ernsthafte Konkurrentin.
Das kann an einem guten Tag auch Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) sein. Die Siebte vom Weltcup in Albstadt und Siegerin der beiden letzten Bundesliga-Rennen kämpft auch noch um Platz eins im Gesamtklassement. „Mal sehen, ob es reicht für die Gesamtwertung, aber auch Platz zwei wäre ein Erfolg. Die Form ist noch da, aber man wird langsam müde von der langen Saison“, so Brandau.
Ihre größte Rivalin im Kampf um den Gesamtsieg ist Hanna Klein (Superior Bikes). Die Freiburgerin führt das Klassement, allerdings mit nur neun Punkten Abstand.
Weitere interessante Namen auf der Meldeliste: Sprint-Vizeweltmeisterin Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) aus der Schweiz, die Weltranglisten-Zwölfte Raiza Goulao-Henrique aus Brasilien, die U23-Weltcup-Dritte Anne Tauber (Habitat) aus den Niederlanden, die vergangenen Sonntag in Polen Dritte wurde und als große Zukunftshoffnung gilt. Und natürlich auch die Marathon-WM-Dritte Sabrina Enaux (Specialized-Till) aus Frankreich.
Schon der Samstag verspricht hochklassigen Sport. Im Eliminator Sprint trifft Weltmeister Daniel Federspiel (Scott-Gooix) bei den Herren auf Lokalmatador Simon Stiebjahn (siehe oben); bei den Damen trägt Linda Indergand das Regenbogen-Jersey. Die zweifache Deutsche Meisterin Nadine Rieder (AMG-Rotwild) will der Schweizerin das Leben so schwer wie möglich machen und Elisabeth Brandau und Hanna Klein beginnen da schon ihr Duell um den Gesamtsieg.
Weitere Informationen auf mtb-bundesliga.net und waeldercup.de