Herzog gehört in dieser Saison zu den besten Junioren in der Welt. Vier Rundfahrten konnte der 17-Jährige in diesem Jahr schon gewinnen, zuletzt war er bei der Rübliland-Rundfahrt in der Schweiz erfolgreich. Er ist außerdem amtierender Deutscher Straßenmeister, war Zweiter bei den nationalen Zeitfahr-Championaten und Dritter bei der Zeitfahr-EM in Juli in Anadia in Portugal. Herzog fährt für das starke deutsche Nachwuchsteam von Bora-hansgrohe, das Team Auto Eder.
Eine Medaille hatte sich der Bayer für den Kampf gegen die Uhr in Australien vorgenommen, bewertet seine Chancen für das Straßenrennen am Freitag sogar noch höher. Und er hielt dem Druck stand, wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Mit rundem Tritt fuhr er über den Asphalt, nahm die Kurven perfekt und gewann in Wollongong Bronze. Nach 28,8 Kilometern waren nur der Brite Joshua Tarling und Lokalmatador Hamish McKenzie schneller als der Deutsche. Tarling fuhr in 34:59,26 Minuten Bestzeit, war 19 Sekunden schneller als McKenzie. Herzog lag 33 Sekunden zurück, war aber wiederum 26 Sekunden schneller als der Top-Favorit Jan Christen aus der Schweiz, der Vierter wurde.
„Eine Medaille war mein Ziel, denn ich bin in diesem Jahr schon ein paar gute Zeitfahren gefahren. Auf das Zeitfahren hier in Australien habe ich mich gut vorbereitet, weil ich wusste, dass mir der Kurs liegt. Die vielen Ecken und Kurven, da liegt meine Stärke. Und ich bin froh, dass sich mein Training ausgezahlt hat. Ich wusste, dass man noch Kraft für die zweite Runde braucht, darum bin ich das Rennen nicht so schnell angegangen. Die gleichmäßige Einteilung der Kräfte, das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Herzog nach der Siegerehrung.
Der zweite deutsche Fahrer, Louis Leidert (RSV rad-net) aus Bensheim, fuhr mit einem Rückstand von 1:53 Minuten auf einen guten zwölften Platz.