Emanuel Buchmann (Ravensburg/Team Bora Argon 18) lag bis ins Finale aussichtsreich im Rennen, wagte sogar 50 Kilometer vor dem Ziel eine Attacke. Der 24-Jährige konnte aber zum Schluss dem hohen Tempo an der Spitze des Olympischen Rennens nicht mehr mithalten und belegte im Ziel einen beachtenswerten 14. Platz und meinte im Ziel: „Es lief heute richtig gut. Ich habe mich sehr stark gefühlt und konnte immer mitgehen. Nur am Schluss hat meine Kraft leider nicht mehr gereicht. Mit dem Ergebnis bin ich aber voll zufrieden. Es war ein hartes Rennen, da ist ein zwölfter Platz ein sehr gutes Ergebnis.“
Der Berliner Simon Geschke (Berlin/Team Giant Alpecin) fuhr 150 Kilometer in einer Spitzengruppe und setzte sich dabei gut in Szene. Sein Fazit nach dem Rennen: „Das war ein ganz schöner Ritt. Ich konnte lange an der Spitze mitfahren, so war auch unsere Taktik, das ich in einer frühen Spitzengruppe mitgehe und Emanuel sich im Feld aufhalten soll.“+
Tony Martin war der „Pacemaker“ auf den ersten Rennkilometern. Nachdem Simon Geschke mit einer frühen Spitzengruppe davonfuhr, kontrollierte er das Feld. Der 31-Jährige, der am kommenden Mittwoch im Zeitfahren zum erweiterten favoritenkreis zählt, gab das Rennen wie angekündigt 80 Kilometer vor dem Ziel auf, um sein Knie für den Kampf gegen die Uhr zu schonen. Er meinte im Ziel: „Es war ein schönes Rennen, aber es kommt lange nicht an die spezielle Atmosphäre von London heran. Ich konnte Simon Geschke helfen in die Spitzengruppe zu kommen und Buchmann im Feld aus dem Wind nehmen,. Für mich persönlich war es guter Test wie das Knie hält, und ich bin zuversichtlich für denStart am Mittwoch im Zeitfahren.“
Für Maximilian Levy war der Start im Straßenrennen nur eine kurze Episode auf dem Weg zu Edelmetall auf der Bahn. Der Olympia-Zweite im Keirin in London 2012 gab als Erster der vier deutschen Fahrer auf. Seine Eindrücke: „Der Start im Straßenrennen ist für mich ein krasses Erlebnis gewesen. Das ist hier schon was anderes als ein Sprinter-Cup auf der Bahn in Cottbus. Ich wollte mich vorne auch mal zeigen, zuhause haben alle Videos gemacht, und so bin ich besser in den ersten Anstieg gekommen. Da hatte ich Maximalpuls von 199. Nach 33 Kilometern bin ich dann raus und gleich weiter zum Bahntraining ins Velodrom. Das war dann echt hart.“
Der Sportliche Leiter Jan Schaffrath zeigte sich nach dem Rennen sehr zufrieden: „Mit zwei Fahrern eine gewisse Taktik zu spielen war nicht einfach, aber die Jungs haben es super umgesetzt. Simon ging wie verabredet früh in eine Spitzengruppe und konnte lange vorn fahren. Emanuel konnte sich dadurch im Feld etwas zurück halten und am Schluss sein Können ausspielen. Sein 14. Platz ist das I-Tüpfelchen aus deutscher Sicht für dieses Rennen. Chapeau für diese Leistung.“