Aalen ist eine Eliminator-Hochburg. Schon viele internationale Wettbewerbe wie Weltcups haben hier stattgefunden. Und so war die Stadt in Feierlaune, als am Wochenende die Medaillen bei den Weltmeisterschaften vergeben wurden. Mehr als 15.000 Zuschauer säumten bei strahlendem Sommerwetter die Innenstadt, wo ein 680 Meter lange Rundkurs, gespickt mit sechs Hindernissen, aufgebaut war. Es ging über steile Rampen, über die Ladefläche eines LKWs, vor dem Ziel verlangte ein Sprung über den Aalener Marktbrunnen Schnelligkeit und Konzentration.
Lokalmatador Simon Gegenheimer vom Aalener Mountainbike-Racingteam schaffte es locker ins Finale, wo er sich aber hinter Weltmeister Jeroen van Eck aus den Niederlanden und dem Slowenen Jakob Klemencic mit Rang drei begnügen musste.
„Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich habe mich das ganze Jahr drauf vorbereitet, auf diesen Moment, hier in meiner Stadt Gold zu holen. Jetzt ist es Bronze, das glänzt nur halb“, meinte der 35-Jährige, fügte aber an, dass er die Medaille am Abend trotzdem feiern werde.
Bei den Frauen standen gleich zwei Deutsche auf dem Podest. Lokalmatadorin Marion Fromberger hatte souverän das Halbfinale gewonnen, nachdem sie im Viertelfinale zittern musste, weil sie ein platter Reifen behinderte. „Da ist mir echt die Düse gegangen,“ sagte sie später. Im Finale musste sie der überragenden Titelverteidigerin Gaia Tormena aus Italien den Vortritt lassen, und auch Lia Schrievers zog quasi auf der Zielgeraden noch an ihr vorbei. Trotzdem meinte sie im Ziel: „Ich bin sehr glücklich, ich habe mein Ziel erreicht und bin froh auf dem Rad geblieben zu sein, hier in Aalen,“ lachte sie, nachdem sie bei einem anderen Wettbewerb in der Stadt mal gestürzt war. „Und ich bin überglücklich, die Medaille nach Hause zu holen, auch wenn ich gern weiter oben auf dem Treppchen gestanden hätte.“