Schon in der Qualifikation der 4000-m-Einer-Verfolgung sausten die beiden BDR-Starter der Konkurrenz davon. Tobias Buck-Gramcko (rad-net ROSE Team) fuhr in 4:06,232 Minuten nicht nur die schnellste Zeit aller Teilnehmer, sondern unterbot auch den kürzlich von Nicolas Heinrich (rad-net ROSE Team) beim Nationencup in Glasgow aufgestellten deutschen Rekord von 4:08,272 Minuten. Heinrich war dieses Mal in 4:07,974 Minuten zweitschnellster Starter und blieb damit ebenfalls unter seiner Rekordmarke. Beide trafen im Finale um Gold aufeinander, wo diesmal Heinrich der schnellere war und mit 4:07,691 Minuten schneller war als Teamkollege Buck-Gramcko der 4:09,266 Minuten benötigte.
„Es war ein hartes Rennen. Es war hart, richtig in Schwung zu kommen. Ich wusste nicht, ob ich vorn lag oder Tobias. Ich bin einfach nur Vollgas gefahren, und das hat richtig weh getan,“ sagte Heinrich nach dem Lauf.
„Das war ein sehr erfolgreicher Tag für die deutschen Verfolger. Tobias und Nicolas haben sich gut weiterentwickelt und waren im Vergleich zu Glasgow noch stärker. Beide sind unter dem alten deutschen Rekord geblieben. Die 4:06 sind ein klares Ausrufezeichen,“ war Bundestrainer Tim Zühlke mit den Leistungen der jungen Sportler hoch zufrieden.
Den Medaillensatz der deutschen Ausdauerfahrer komplett machten am Abend Tim Torn Teutenberg (Leopard Pro Cycling) und Theo Reinhardt (rad-net ROSE), die im Madison 47 Punkte erkämpften und damit hinter den Niederlanden und Großbritannien Bronze gewannen.
„Theo ist krank und angeschlagen ins Rennen gegangen. Aber die Beine waren noch gut. Sie haben das super gemacht und wurden mit Bronze belohnt“, so Bundestrainer Zühlke.
Im Onmium der Frauen fuhr Lea Lin Teutenberg (Ceratizit WNT Pro Cycling beim Sieg der Italienerin Elisa Balsamo auf einen neunten Platz.
Im 500-Meter-Zeitfahren der Frauen musste hat Pauline Grabosch (Verein Team 2012) nur der Australierin Kristina Clonan den Vortritt lassen, die im Finale die Zeit von Grabosch – 33,504 Sekunden – um 0,593 Sekunden unterbot. Für Grabosch war es nach Gold im Teamsprint am ersten Wettkampftag die zweite Medaille. „Das war eine super Leistung von Pauline. Sie hatte zwei gute Läufe und konnte sich im Vergleich zum ersten Nationen-Cup in Glasgow noch einmal steigern,“ urteilte Bundestrainer Jan van Eijden.
Auch der Chemnitzer Stefan Bötticher holte sich am Samstagabend sein zweites Edelmetall. Nach Bronze im Teamsprint belegte er Platz drei im Keirin-Turnier. Im Finale waren nur der Kolumbianer Kevin Quintero und Matthew Richardson aus Australien schneller. Sie hatten Bötticher auch schon in dieser Reihenfolge in der zweiten Runde geschlagen. „Stefan hat sich gut ins Turnier gefahren, an einigen Stellen fehlen ihm noch die letzten fünf Prozent, aber taktisch ist er super gefahren und hat Bronze verdient“, lobte Bundestrainer Jan van Eijden.
Pech hatte hingegen Marc Jurczyk (RC Turbine Erfurt), der in der ersten Runde des Keirin-Wettbewerbs unverschuldet stürzte und nicht mehr im Hoffnungslauf antreten konnte. Er wird auch heute im Sprint-Turnier nicht an den Start gehen. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Er hat sich zum Glück nicht schwer verletzt und nichts gebrochen“, sagte Bundestrainer Jan van Eijden. „Sein Sturz war sehr schade, denn er war gut drauf, hatte viel Druck.“
Bild: Nicolas Heinrich (mitte) und Tobias Buck-Gramcko (links) bei der Siegerehrung. Foto: BDR