Manuel Fumic übernahm von Beginn an das Zepter. Der Kirchheimer ging vorne in die technischen Passagen und holte sich dort gleich einen Vorsprung auf den Rest. Der wurde erst mal angeführt vom Münstertäler Julian Schelb. „Die anderen sind dort oben einfach einen Blödsinn gefahren, so konnte ich vorbei fahren“, erzählte der Schwarzwälder. Er musste allerdings zu Beginn von Runde drei von acht an die Technische Zone, um sein Hinterrad zu wechseln. So fiel er auf Rang sieben zurück.
Vorne drehte Fumic einsam seine Runden, baute seinen Vorsprung bis auf 1:20 Minuten aus und fuhr ungefährdet zum angepeilten Titel. „Die Bedingungen haben nicht für mich gesprochen. Ich wusste, dass ich hier am besten von vorne fahre, damit ich in den matschigen Passagen meinem eigenen Rhythmus folgen kann. So war ich nie am Limit“, erklärte Fumic den Schlüssel zum Favoriten-Sieg. „Ich habe mir die Passagen rausgesucht, in denen ich schnell fahren wollte. Ich denke, am Berg war ich der Stärkste. Ich bin super happy, dass ich das Trikot wieder auf meinen Schultern tragen kann.“
Hinter ihm bildete sich eine dreiköpfige Gruppe, die Silber und Bronze unter sich ausmachte. Titelverteidiger Markus Schulte-Lünzum (Haltern) versuchte in den Anstiegen seine Stärke auszuspielen, doch in den technischen Passagen machte er zweimal einen Fehler. Das erste Zehn-Sekunden-Handicap konnte er noch ausgleichen, doch beim zweiten Mal in der vorletzten Runde zogen Simon Stiebjahn und Georg Egger durch. Schulte-Lünzum versuchte mit Gewalt in der Schlussrunde noch mal anzugreifen, doch das führte zu einem dritten Sturz.
So duellierten sich Stiebjahn und Egger um Silber. „Als Markus zum zweiten Mal stürzte, wusste ich, jetzt muss ich durchziehen. Gegen Georg habe ich in der letzten Runde am Schotterweg attackiert und bin weg gekommen“, so Stiebjahn zur Entscheidung um Silber.
„Ich habe auf eine zweite Medaille gehofft, aber, dass es geklappt hat – unglaublich. Es gibt ja auch noch die Marathon-Meisterschaft im September, das ist ein weiteres große Ziel“, kommentierte der Allrounder völlig kaputt am Boden sitzend.
Für Georg Egger hat sich sein vorzeitiger Ausflug in die Elite gelohnt. Der 22-Jährige hielt von Anfang an sehr gut mit und lag zwischenzeitlich sogar alleine an zweiter Position. „Ich bin eigentlich sehr gut reingekommen und habe dann geschaut, ob ich die Lücke zu Mani noch mal kleiner bekomme. Als das nicht ging und die beiden von hinten gekommen sind, habe ich versucht gut mitzufahren, aktiv, aber nicht zu offensiv“, erklärte Egger.