Für die deutsche Staffel begann der Wettkampf sehr unglücklich. Der Franzose Jordan Sarrou kam am Start nicht ins Pedal und U23-Fahrer Julian Schelb blieb an ihm hängen. So ging der Münstertäler als Letzter des 27-köpfigen Feldes in den ersten Anstieg. Das Handicap wurde nicht kleiner, als Luca Braidot vom Titelverteidiger Italien einen Defekt erlitt und dadurch ein Stau entstand. „Ich bin nicht vorbei gekommen und musste warten, dann wieder los sprinten und noch zwei-, dreimal anhalten, weil es vor mir stockte“, erklärte Julian Schelb verärgert. Er wechselte erst an zwölfter Position und hatte damit schon wichtigen Boden gegenüber den Franzosen verloren.
Junior Luca Schwarzbauer aus Nürtingen erwischte einen rabenschwarzen Tag. „Das war unter aller Kanone“, urteilte er selbst, nachdem er an 15. Position gewechselt hat. „Es war als wäre ich nach langer Trainingspause mein erstes Rennen gefahren“, so Schwarzbauer. Seine Vorbereitung läuft auf das Junioren-Rennen am Donnerstag hinaus. „Das war für die Staffel natürlich nicht optimal“, bekannte Schwarzbauer, „es tut mir sehr leid für das Team.“
Sabine Spitz brachte das deutsche Quartett auf Rang elf, verbesserte aber die Ausgangsposition deutlich. „Von der Belastung her ging es eigentlich ganz okay. Ich hatte einen kleinen Strauchler, aber das ist normal wenn man Vollgas fährt. Das ist nicht so einfach. Wie viel meine Runde wert war, sieht man dann an den Zeiten“, so Spitz. Im Vergleich zur Kanadierin Catharine Pendrel zum Beispiel war sie nur neun Sekunden langsamer.
Manuel Fumic hatte eine undankbare Aufgabe, zumal er sich an einigen Frauen vorbei manövrieren musste. Vor ihm fuhren mit dem Franzosen Maxime Marotte, dem dreifachen Weltmeister Nino Schurter (Schweiz) und Olympia-Sieger Jaroslav Kulhavy drei Weltklassefahrer. Da war es unmöglich 40 Sekunden und mehr Rückstand wettzumachen. Fumic fuhr dennoch ein starkes Rennen, hatte am Ende genau die gleiche Rundenzeit wie Nino Schurter und Jaroslav Kulhavy und rettete einen starken fünften Platz, der dem BDR wichtige Punkte im Nationenranking bringt.
„Ich war leider zu weit hinten und musste ein paar Damen überholen. Aber mit meiner Leistung bin ich super zufrieden. Ich bin guter Dinge für das Einzelrennen am Samstag“, so Fumic. „Klar hätten wir gerne eine Medaille gewonnen, aber Rang fünf ist jetzt nicht so schlecht. Wir haben uns wacker geschlagen.“ Sechs Sekunden hinter den USA und 1:31 Minuten hinter Frankreich (52:02) gingen erreichte er als Fünfter das Ziel. Die Schweiz hatte 45 Sekunden Rückstand, Tschechien 55 Sekunden.