Favoritensiege bei den Frauen
Mieke Kröger und Justyna Czapla haben bei den deutschen Straßenmeisterschaften die Titel im Einzelzeitfahren der weiblichen Klassen gewonnen.
Mieke Kröger auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.Foto: BDR

 

Mieke Kröger hat ihren Deutschen Meistertitel im Einzelzeitfahren der Elite Frauen erfolgreich verteidigt. Nach 30,6 Kilometern war die Bielefeldern 16 Sekunden schneller als Antonia Niedermaier und 41 Sekunden besser als Lisa Klein, mit der Kröger in Paris im Bahnvierer antreten will.

„Die Strecke lag mir besser als letztes Jahr, weil es weniger Steigungen gab. Aber ich war auch sehr nervös. Ich wusste, ich darf nicht zu schnell starten, um gut durch den technischen Teil zu kommen. Nach der Wende sah ich Franziska Koch vor mir, sie konnte ich einholen, was mir einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben hat,“ beschreibt Mieke Kröger ihren Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung. „Das Ergebnis ist auch die Bestätigung meiner Form, und beweist auch, dass es richtig war, mich aus einem großen Team zu verabschieden und meinen eigenen Weg zu gehen. Mit geht es deutlich besser damit,“ sagte Kröger in Bad Dürrheim.

Sie war ohne Funk unterwegs, wusste daher nicht wirklich, so sie steht. „Aber am letzten Kreisel standen Lisa (Lisa Brennauer) und Korffi (Bundestrainer André Korff) und haben mich angefeuert.“

Mit Blick auf  Paris, wo sie im Bahnvierer erneut auf Medaillenjagd gehen will, meinte Kröger: „Die Form ist gut, von uns allen. Ich bin sogar noch ein bisschen besser drauf als vor Tokio vor drei Jahren Das stimmt mich zuversichtlich, dass wir eine Medaille gewinnen können.“

Antonia Niedermaier (Canyon SRAM) wollte den Sieg, war aber 16 Sekunden zu langsam. So richtig froh war sie mit ihrem wirklich tollen Ergebnis nicht. „Aber mit meiner Leistung bin ich schon zufrieden, und froh, dass ich mich entschieden habe, in der Elite zu starten,“ sagte die deutsche Vize-Meisterin, die auch noch in der Klasse U23 hätte fahren können. Auch Niedermaier verzichtete auf Zwischenzeiten. „Das stresst mich zu sehr. Ich fahre ohnehin so schnell ich kann.“

Niedermaier war in der vergangenen Woche Fünfte im Zeitfahren der Tour de Suisse und beendete die Rundfahrt auf einem sehr guten sechsten Platz. Sie darf sich Hoffnungen auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Paris machen, auch wenn die Nominierung durch den DOSB erst am 2. Juli erfolgen wird.

Sicher in Paris dabei sein wird Lisa Klein, die neben Kröger im Bahnvierer starten soll. „Ich wollte hier mindestens die Silbermedaille gewinnen. Das hat nicht geklappt, aber ich bin mit meinem Rennen trotzdem zufrieden. Meine Saison verlief anfangs etwas holprig. Aber es geht von Woche zu Woche besser. Der Weg hierher war gut,“ zeigte sich die gebürtige Saarbrückerin zuversichtlich, auch mit Blick auf Paris.

U23-Zeitfahren

Justyna Czapla ist neue Deutsche Meisterin der U23. Die 20-Jährige vom deutschen Rennstall Canyon SRAM war mehr als eine Minute schneller als Pia Grünewald (LKT Brandenburg) und Hannah Kunz (UAE Development) , die auf den Medaillenrängen landeten.

Der 30,6 km lange Zeitfahrkurs war technisch anspruchsvoll, mit einigen engen Kurven und nassem Untergrund. „Aber ich hatte viel Spaß auf der Strecke,“ meinte die Drittplatzierte Hannah Kunz. „Anfangs war es etwas tricky mit dem Tunnel und den vielen Kurven. Ich wollte unbedingt eine Medaille, und bin glücklich, dass ich mir das erfüllen konnte. Das bedeutet mir viel, bei dem Pech, dass ich dieses Jahr schon hatte.“

Und auch die DM-Zweite war hoch zufrieden. Im Frühjahr hatte sie sich mehr auf ihr Abitur konzentriert, jetzt steht der Radsport im Fokus. „Es ist schon schwer, im ersten U23-Jahr,“ erzählt Pia Grünewald. „Und die fast 31 Kilometer waren auch nicht ohne, umso mehr freue ich mich über diesen Erfolg. Ein Vize-Meistertitel macht sich gut in der Vita,“ sagte sie und will sich damit bei einem größeren Team empfehlen.

Dort ist Justyna Chapla bereits angekommen. Die 20-Jährige bestreitet ihr erste Saison im WorldTour-Team von Canyon SRAM und hat so manche schmerzhafte, wenn auch lehrreiche Erfahrung sammeln können. „Es ist schwer, gegen die besten Frauen der Welt anzutreten,“ sagt sie. „Und ich bin froh, für die Erfahrung, die ich sammeln durfte.“

Und weil sie sich im Frühjahr in erster Linie in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, war der Erfolg in Bad Dürrheim Balsam für ihre Seele. „So ein persönlicher Erfolg tut gut. Ich habe mich auch erst kurzfristig, aber dafür intensiv auf das Zeitfahren vorbereitet. Und genieße diesen Erfolg jetzt umso mehr,“ freute sich die neue Deutsche U23-Meisterin im Zeitfahren, die im letzten Jahr schon den dritten Platz belegte.

 

 

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