Bis in die zweite Runde hinein saß es für die deutschen Mountainbikerinnen erst mal gut aus. Leonie Daubermann lag hinter Stigger und Lecomte an dritter Stelle, 25 Sekunden dahinter führte Franziska Koch eine vierköpfige Verfolgergruppe an.
Doch dann unterlief Leonie Daubermann in der obersten technischen Sektion, einem Steinfeld, ein kleiner Fahrfehler und sie stürzte. Soe verlor auf der Abfahrt rasch 30 Sekunden und mit Kopfschmerzen war sie nachher auch nicht mehr in der Lage ihren Rhythmus zu finden. „Es ist echt hart auf dem Bronze-Platz so zu stürzen, das tut echt weh. Ich habe mich bis zu dem Sturz sehr gut gefühlt“, bedauerte eine enttäuschte Leonie Daubermann, die sich aber immerhin noch auf dem zehnten Rang (+3:42) ins Ziel kämpfte.
Durch ihren Sturz befand sich Franziska Koch plötzlich auf dem dritten Rang und die Schweizerin Nadja Grod stellte sich als die härteste Konkurrentin heraus. Sie war in der langen Abfahrt die Schnellere und schon in der vorletzten Runde musste Koch auf der Flachpassage zum Ziel einen Rückstand von fünf Sekunden egalisieren. So ging das Duo gemeinsam in die letzte Runde. Koch ging als Erste in den Anstieg, war aber offenbar schon ziemlich angeschlagen. Die Streckenführung lässt dort kaum ein Überholen zu, so dass Grod erst mal hinter der Deutschen Meisterin bleiben musste und die Italienerin Marika Tovo sogar aufschließen konnte.
Als der höchste Punkt des Kurses fast erreicht war, da schaffte es Grod mit etwas Risiko doch noch an Koch vorbei zu schlüpfen und als Erste in den Downhill zu gehen und mit 15 Sekunden Vorsprung unten anzukommen. Damit war die Entscheidung über die Bronze-Medaille gefallen. Franziska Koch wurde auch von Tovo passiert, versuchte auf der Flachpassage zum Ziel zwar noch mal alles, doch es reichte nur noch dafür, den fünften Rang (+2:21) zu verteidigen, 40 Sekunden hinter Bronze und 20 Sekunden hinter Tovo. Diese Leistung, die Koch nach einem schlechten Start gezeigt hatte, war aber aller Ehren wert.
Das gilt auch für Ronja Eibl, die sich mehr erhofft hatte als Rang sieben (+3:10). Doch sie erwischte einen, für ihre Verhältnisse, miserablen Start und hatte dann Mühe sich nach vorne zu arbeiten. „Mir ist am Start eine vors Rad gefahren“, ärgerte sich Eibl. „Ich denke, meine Verfassung hätte Top Fünf erlaubt“, meinte Eibl. Doch am Anstieg wurde sie dann von einer Südafrikanerin blockiert und kam nur als Zwölfte aus der ersten Runde. „Eigentlich habe ich das ganze Rennen schlecht Luft bekommen, keine Ahnung warum. Die Beine waren dann halt auch nicht richtig gut“, meinte Eibl, die 3:10 Minuten Rückstand aufwies.
Vorne hatten sich Laura Stigger und Loana Lecomte, wie schon bei der EM, abgesetzt und in der vorletzten Schleife konnte sich die in der ganzen Saison überragende Österreicherin dann absetzen und einen Vorsprung von 20 Sekunden herausholen – trotz eines heftigen Sturzes beim Team Relay am Tag zuvor.