„Die Vorbereitung lief soweit ganz gut – im Gegensatz zum vergangenen Jahr mit den ganzen Verletzungen und Ausfällen“, zeigte sich Bötticher vor der WM durchaus optimistisch. Bei der WM war der junge Mann aus Breitenworbis von der Warmfahrrolle gestürzt und zog sich dabei eine langwierige Verletzung im linken Knöchel zu. Ein weiterer Sturz im Sommer und eine Operation der Weisheitszähne im Oktober störten ebenfalls einen geregelten Trainings- und Wettkampfablauf.
Sein Weltmeister-Trikot konnte Bötticher so nur bei den Cottbuser Nächten, Turnieren in Pruszkow und Wien sowie im Oktober bei der Europameisterschaft in Apeldoorn präsentieren. Dort sprang immerhin ein vierter Platz heraus. Auf die Weltcup-Saison verzichtete der Bundespolizist anschließend. „Natürlich hätte ich mir mehr Zeit für die Vorbereitung und Wettkämpfe gewünscht, aber wir mussten erst einmal langsam anfangen. Trotzdem bin ich ganz gut drauf“, strahlt Bötticher Zuversicht aus.
Dank seines WM-Titels hat Bötticher ein persönliches Startrecht und wird im Sprint neben Robert Förstemann (Gera) und Max Niederlag (Heidenau) als dritter Deutscher dabei sein. Bundestrainer Detlef Uibel traut dem Sachsen durchaus wieder eine Überraschung wie im Vorjahr zu. „Aufgrund der langen Wettkampf-Pause wird es schwierig für ihn. Ich sehe aber Möglichkeiten, gerade weil Stefan sehr ehrgeizig ist. Eine Medaille wäre toll und eine Bestätigung seines WM-Titel“, sagte Uibel.
Für Bötticher ist das Podest ganz klar das Ziel: „Die Form ist für die kurze Vorbereitungszeit ordentlich und ich denke, damit kann ich einiges anfangen. Natürlich will um die Medaille fahren – und eine Medaille ist das Ziel“, sagte er. Größte Konkurrenten dürften wie in den vergangenen Jahren die Briten um Olympiasieger Jason Kenny, der mehrfache Weltmeister Gregory Bauge aus Frankreich und Vorjahres-Finalist und Europameister Denis Dmitriev aus Russland sein. Und Förstemann und Niederlag wollen ganz sicher um eine Medaille fahren.