Der Applaus galt bei der letzten Siegerehrung zum erfolgreichen Abschluss des zweiten Tages vor allem einer: Corinna Biethan, die ihren Titel im 1er Kunstfahren der Frauen verteidigte. Mit 178,02 Punkten holte die 31-Jährige vom SKV Mörfelden ihre fünfte Goldmedaille bei einer WM. Silber ging an die Österreicherin Adriana Mathis (170,93), Bronze an die Slowakin Nicole Frybortova (164,97).
Die „Mission Gold“ der deutschen Hallenradsportler bei der WM in Brünn begann verheißungsvoll. André und Benedikt Bugner verteidigten ihren Titel in der Offenen Klasse. Mit Bravour und Eleganz. 1,62,57 Punkte standen vor 2500 Zuschauern nach ihrer 5-minütigen Kür zu Buche. Die Brüder aus Klein-Winternheim, 20 bzw. 18 Jahre jung, blieben die gesamte Saison ungeschlagen – und gewannen vor den Österreichern Fabian Allgäuer/Adriana Mathis. Bronze ging an das zweite deutsche Duo, Michael Rauch und Melissa Breitenbach (Gemünden/Main). „Das war nahe an der Perfektion, heute lief alles super“, zeigte sich Benedikt Bugner hochzufrieden.
Team Germany hat sich auf dem Parkplatz vor der tschechischen Grenze verabredet: von dort geht es am Mittwoch gemeinsam in Kleinbussen zur WM nach Brünn (21.-23.11.). Im Gepäck natürlich das gesamte, sperrige Material – und vor allem bis in die Zehenspitzen motivierte Kunstradfahrer und Radballer. Bis auf Zehntelpunkte musste nach der DM gerechnet werden, wer die Tickets zum Saison-Höhepunkt löst. Unter diesem Druck konstatierte Bundestrainer Dieter Maute auch Verkrampfungen, die sich jetzt lösen sollen. „Die Tests der letzten Tage dienten dazu, alles noch ein bisschen zu perfektionieren.“
Morgen präsentieren Justizminister Heiko Maas (SPD) und Innenminister Thomas de Maizière (CDU) im Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf über ein Anti-Doping-Gesetz, dass Spitzensportler, die verbotene Substanzen einnehmen, künftig unter Strafe stellt. Dazu äußert sich der Bund Deutscher Radfahrer wie folgt: Der BDR begrüßt den Gesetzentwurf grundsätzlich, wie schon anlässlich des Referentenentwurfs durch BDR-Präsident Rudolf Scharping gesagt.