Wenn am morgigen Freitag die schnellsten Männer der Welt bei der WM in London in den Sprint-Wettbewerb einsteigen, fehlt einer, der 2013 WM-Gold und ein Jahr später WM-Silber in der „Königsdisziplin“ holte: Stefan Bötticher. Nach anhaltenden Verletzungsproblemen verpasste der 24-Jährige die Nominierung für die Titelkämpfe auf der Olympiabahn von 2012. „Ich werde über das Wochenende wegfahren, Telefon und Internetverbindung kappen. Ich habe noch nicht wieder das Bedürfnis, die WM zu verfolgen“, sagt Bötticher.
Am ersten Tag der Bahn-Weltmeisterschaft gab es in beiden Teamsprintwettbewerben Bronze für den Bund Deutscher Radfahrer. Miriam Welte (Otterbach) und Kristina Vogel (Erfurt) schlugen im kleinen Finale Australien; das deutsche Trio René Enders (Erfurt), Max Niederlag und Joachim Eilers (beide Chemnitz) konnte Frankreich auf den vierten Platz verdrängen. Am Nachmittag belegte der BDR-Vierer Rang sechs in der Qualifikation; Mieke Kröger (Bielefeld) wurde Fünfte in der Einerverfolgung der Frauen. Lucas Liß aus Unna konnte seinen Titel im Scratch nicht verteidigen und belegte Rang sieben.
Miriam Welte und Kristina Vogel kämpfen heute um eine WM-Medaille im Teamsprint der Frauen. Vor vier Jahren holten sie im Olympischen Finale in London Gold. Nach WM-Bronze 2015 wollen die erfolgsverwöhnten deutschen Männer bei den Bahn-Weltmeisterschaften in London heute im Teamsprint wieder um Gold fahren. „Es geht darum, ins Finale zu kommen“, sagt Bundestrainer Detlef Uibel, der auf der Olympiabahn von 2012 auf René Enders (Erfurt), Max Niederlag und Joachim Eilers (beide Chemnitz) setzt. Kann das Trio die Erwartungen erfüllen, hat diese Mannschaft die besten Chancen, bei den Olympischedn Spielen in Rio um die Medaillen zu fahren. Wer sind Enders, Niederlag und Eilers?