Deutsche Meisterschaften haben ihre eigenen Gesetze: Nicht immer sind es die Top-Favoriten, die am Ende das Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring überstreifen dürfen. Im letzten Jahr überraschte Marcel Meisen (Alpecin-Fenix), als er auf dem Sachsenring die hochgehandelten Fahrer des deutschen Rennstalls BORA-hansgrohe düpierte und Meister wurde, vor Pascal Ackermann und seinem Teamkollegen Alexander Krieger. Das erinnerte an die Titelkämpfe im Jahr 2005. In Mannheim durchbrach der junge Gerald Ciolek die Erfolgskette des Teams Telekom, das zehn Jahre in Folge den Meister stellte. Auch Martin Reimers Triumph in seiner Heimatstadt Cottbus vier Jahre später war eine Überraschung. Wer also wird es diesmal sein, der am 20. Juni als Erster über den Zielstrich fährt?
Am 23. Juli werden die Olympischen Spiele von Tokio eröffnet. Der Bund Deutscher Radfahrer wird in vier Disziplinen, Bahn, BMX, Mountainbike und Straße um Olympisches Edelmetall kämpfen. In den kommenden Wochen stellen wir alle Olympia-Kandidaten des BDR vor. In der heutigen Folge präsentieren wir Liane Lippert, die auf einen Einsatz im Straßenrennen hofft.
Es ist wieder Bewegung im Radsport. Die ersten nationalen Straßenrennen haben stattgefunden, die Mountainbiker haben die ersten Weltcups bestritten, die BMX-Fahrer ihren Weltcup in Bogota. Und auch die Bahnfahrer konnten in Hongkong beim Nations-Cup ihre Form testen. Doch es gibt eine Sparte, bei der stehen nach wie vor die Räder still und das sind die Hallenradsportler. Aber am kommenden Wochenende soll es los gehen: Mit dem ersten Weltcup im Kunstfahren in der Schweiz, wo die deutsche Nationalmannschaft mit Bestbesetzung antreten will.
Die deutsche Mountainbike-Meisterin Leonie Daubermann bleibt weiterhin auf Tuchfühlung zur Weltspitze. Die 22-Jährige Beamtin der Sportfördergruppe bei der bayrischen Polizei sicherte sich beim dritten Weltcup und dem erneuten Sieg von Mona Mitterwallner (Trek) im österreichischen Leogang den fünften Platz. Nach 20,5 Kilometern betrug der Rückstand auf die bisher im Weltcup ungeschlagene Österreicherin 2:35 Minuten. Die Plätze zwei und drei belegten Kata Blanka Vas aus Ungarn und Caroline Bohe aus Dänemark.