Die Mannschaftsverfolgung ist seit Jahrzehnten die Paradedisziplin im Radsport. In Deutschland basiert das auf den großen Erfolgen der 60-ger und 70-ger Jahre, als Gustav Kilian, der Goldschmied der Nation, den deutschen Vierer von einer Goldmedaille zur nächsten führte. 16 WM-Titel holten ost- und westdeutsche Vierer in den letzten Jahrzehnten, dazu fünf Olympiasiege.
Die deutschen Verfolgerinnen setzten am zweiten Wettkampftag der Bahn-Europameisterschaften in Grenchen ihre Erfolgsgeschichte fort und gewannen nach Gold in Tokio auch den EM-Titel. Im Finale der 4000-m-Mannschaftsverfolgung setzten sich Franziska Brauße, Lisa Brennauer (beide Ceratizit-WNT Pro Cycling Team), Mieke Kröger (Team Coop-Hitec Products) und Laura Süßemilch (Plantur-Pura) gegen Italien durch.
Der Teamsprint gehört zu den Paradesdisziplinen im BDR. Erst seit 1995 gehört der Mannschaftswettbewerb zum WM-Programm, bei den Frauen sogar erst seit 2008. Olympisches Edelmetall wurde erstmals bei den Männern in Sydney 2000 vergeben, bei den Frauen zwölf Jahre später in London.
Am ersten Tag der Bahn-Europameisterschaften in Grenchen (Schweiz) gab es die erste Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer. Das Trio Lea-Sophie Friedrich, Pauline Grabosch und Alessa-Catriona Pröpster gewann im Teamsprint-Finale die Silbermedaille hinter den Niederlanden.
Das Wetter war ungemütlich, an diesem ersten Oktober-Wochenende. Aber es boten sich noch einmal einige Highlights im Radsport: Von der Cross-DM in Kehl bis zum Münsterland-Giro zeigten sich deutsche Sportlerinnen und Sportler überaus erfolgreich. Höhepunkt: Der WM-Sieg von Andreas Seewald beim MTB-Marathon.