Es ist spät geworden, gestern Abend. Nach dem historischen Triumph in der Einerverfolgung der Frauen haben Lisa Brennauer. Mieke Kröger, Franziska Brauße und ihr Trainer André Korff nach der Siegerehrung angestoßen und den Erfolg gefeiert. Endlich durften sie das, denn die WM war der letzte Renneinsatz in diesem Jahr. Für Lisa Brennauer war es das beste Jahr ihrer Karriere.
Die Frauen schreiben weiter eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Roubaix. Nach dem Doppelsieg am Freitag im Sprint der Frauen gab es in der Einerverfolgung sogar den kompletten Medaillensatz für die BDR-Starterinnen. Lisa Brennauer siegte vor Franziska Brauße und Mieke Kröger. Das zweite Gold holte Lea Sophie Friedrich. Der BDR hat damit schon vor dem Schlusstag am Sonntag das Ergebnis der Heim-WM 2020 in Berlin (4/1/3) mit zehn Medaillen (5/2/3) klar übertroffen.
Gold – Silber – Bronze: Einen kompletten Medaillensatz erkämpfte der Bund Deutscher Radfahrer am dritten Tag der Bahnradsport-Weltmeisterschaften in Roubaix. Der WM-Triumpf von Emma Hinze war dabei herausragend. Für den BDR waren es am Freitag die Medaillen vier, fünf und sechs nach zuvor Gold im Teamsprint Frauen, der Mannschaftsverfolgung Frauen sowie Bronze im Teamsprint Männer.
Die WM-Neulinge Tobias Buck-Gramcko (Göttingen/rad-net ROSE Team) und Nicolaus Heinrich (Chemnitz/rad-net ROSE-Team) haben bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften in Roubaix einen hervorragenden Einstand gegeben und die Plätze fünf und sechs in der 4000-m-Einerverfolgung belegt. Buck-Gramcko (20 Jahre) verbesserte den deutschen Rekord von Felix Groß (Leipzig/rad-net ROSE Team), aufgestellt bei Heim-WM 2020 in Berlin, um 0,332 Sekunden auf 4:08,596 Minuten. Heinrich (19) belegte in persönlicher Bestzeit von 4:10,253 Minuten den sechsten Platz.
Neben der Verjüngung in der Mannschaftsverfolgung der Männer ist auch ein Umbruch im Kurzzeitbereich der Männer in vollem Gange. Bundestrainer Detlef Uibel hört am Jahresende auf, mit Maximilian Levy hat ein Sportler vor kurzem seinen Rücktritt erklärt, der 15 Jahre lang Medaillengarant war. Einige „junge Wilde“ drängen mit Macht nach – darunter Fahrer wie Anton Höhne aus der Lausitz.