Bronze für Hannah Kunz

Hannah Kunz vom VfR Baumholder 1886 hat bei den Straßen-Europameisterschaften in den Niederlanden gleich im ersten Wettbewerb die erste Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer gewonnen. Die 18-Jährige belegte im 20,6 km langen Einzelzeitfahren der Juniorinnen in Emmen den Bronzerang.

„Ich bin hierhergekommen, um eine Medaille zu holen und freue mich sehr, dass es geklappt hat. Das hat mir noch gefehlt“, sagte die Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern. „Ich war von Anfang an gut im Flow, die Strecke lag mir, es hat Spaß gemacht. Allerdings musste man bei dem heftigen Seitenwind den Lenker gut packen.“

Kunz fuhr auf den flachen Kurs von Emmen ein konstant schnelles Rennen, lag an beiden Zwischenzeiten bereits auf Rang drei. Die Italienerin Federica Venturelli war nicht zu stoppen, lag von Beginn an der Spitze und wurde in der Fahrzeit von 26:23 Minuten Europameisterin vor der Schwedin Stina Kagevi (23 Sekunden zurück) und Kunz (32 Sekunden).

Kunz hatte erst am vergangenen Wochenende ihre gute Form beim Nationencup Waltersley Challenge unter Beweis gestellt, wo sie Fünfte geworden war. Die Pfälzerin ist außerdem vierfache Deutsche Meisterin im Straßenrennen, im Einzelzeitfahren sowie auf der Bahn in der Einer- und Mannschaftsverfolgung. Bei den Weltmeisterschaften in Glasgow fuhr sie im Einzelzeitfahren auf Rang sechs.

Judith Friederike Rottmann (RC Victoria Neheim) und Anna Maria Borger (VCS Köln) fuhren auf die Plätze 22 (2:25 Minuten zurück) und 26 (2:39 Minuten). Beide gehören dem jüngeren Jahrgang 2006 an.

Weitere Reaktionen:

Anna Borger: „Ich habe mich heute gut gefühlt, obwohl ich am Sonntag bei der Watersley Challenge gestürzt war. Der Kurs hat mir aber sehr gelegen. Es war sehr windig, da musste man aufpassen, am Anfang nicht zu überpacen. Dafür, dass ich im ersten Juniorenjahr bin, bin ich zufrieden.“

Judith Rottmann: „Es war sehr anstrengend, extrem windig, damit hatte ich zu kämpfen, aber es hat trotzdem mega Spaß gemacht. Die Elitefahrerinnen haben uns vor dem Start den Tipp gegeben, dass wir nicht zu sehr überpacen sollten. Das hat mir sehr geholfen. Ich freue mich mega für Hannah, sie ist eine gute Freundin von mir.“

 

Louis Leidert Sechster

Die deutschen Junioren gingen im Zeitfahren am Vormittag leer aus. Louis Leidert (RSV rad-net) fuhr zwar auf einen guten sechsten Rang, aber das war nicht das, was sich der WM-Dritte von Glasgow vorgenommen hatte. Leidert hatte nach 20,6 km 1:05 Minuten Rückstand auf den neuen Europameister Albert Withen Philipsen aus Dänemark, der den Norweger Jorgen Nordhagen (47 Sekunden zurück) und Sente Sentjes aus Belgien (49 Sekunden zurück) auf die Plätze zwei und drei verwies.

Der deutsche Zeitfahrmeister der U19, Ian Kings vom VfR Büttgen, wurde mit 1:16 Minuten Rückstand Elfter, Paul Fietzke (RSC Cottbus) kam mit einem Rückstand von 1:42 Minuten auf den 26. Rang.

Louis Leidert: „Meine Seele ist nicht zufrieden, denn ich wäre gern aufs Podium gefahren. Ich muss auch sagen, dass ich nicht die optimale Vorbereitung hatte. Ich war viel krank nach der WM. In den letzten zwei Wochen lief es allerdings gut, und ich hatte mir schon etwas mehr erhofft heute. Große Fehler habe ich keine gemacht. Aber das war heute schon eine Kraftstrecke. Es passierte auf der Strecke nicht viel, ging sehr lange geradeaus. Ab und zu kam eine Windböe, aber damit hatte ich gerechnet. Man musste sich in diesem Zeitfahren selbst sehr motivieren.“

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