Brennauer verteidigt Titel im Zeitfahren
In Baunatal wurden heute die ersten Meistertitel vergeben. Auf dem Programm standen die Titelkämpfe im Einzelzeitfahren. Lisa Brennauer verteidigte ihren Titel in der Frauenklasse souverän...

Lisa Brennauer aus Kempten im Allgäu hat ihren Titel im Einzelzeitfahren der Frauen erfolgreich verteidigt. Die 26-Jährige gewann eine Woche, nachdem sie in Günzach (Bayern) Deutsche Bergmeisterin wurde, ihren dritten Meistertitel auf der Straße.

Auf der  29,6 km langen Strecke in Baunatal in Nordhessen fuhr  Brennauer mit 40:31,10 Minuten Bestzeit, war 17  Sekunden schneller als ihre Teamkollegin von Specialized lululemon, Trixi Worrack und verwies die Cottbuserin, genau wie im Vorjahr, auf Platz zwei. Dritte wurde, mit 57 Sekunden Rückstand, die Berlinerin Charlotte Becker.  Bereits bei der Zwischenzeit lag Brennauer fünf Sekunden vor Worrack und 17 Sekunden vor Becker.

„Der Kurs hat mir gut gefallen. Er war sehr schwer, erforderte viele Tempowechsel. An manchen Stellen stand der Wind drauf. Nach der ersten Runde wusste ich, dass es knapp wird, also konnte ich mich in der zweiten nicht zurückhalten, sondern musste Vollgas geben“, sagte die alte und neue deutsche Meisterin im Ziel. „Letztes Jahr bin ich lockerer an die Sache herangegangen, dieses Jahr hatte ich etwas zu verlieren,“ so Brennauer.

Zufrieden mit Silber war Trixi Worrack. „Es ist immer schwer, eine Medaille zu holen, darum bin ich sehr zufrieden, besonders wenn man bedenkt, dass es eins der längsten Zeitfahren war, das ich jemals bestritten habe. Das war WM-Distanz,“ sagte die Cottbuserin, die vermutlich zusammen mit der alten und neuen Titelträgerin bei den Weltmeisterschaften im Kampf gegen die Uhr starten wird. „Die Strecke haben wir uns schon angesehen.“

Zufrieden war auch Charlotte Becker mit ihrem dritten Platz. „Letztes Jahr war meine Leistung enttäuschend. Seitdem bin ich kein gutes Zeitfahren mehr gefahren. Umso mehr freue ich mich über Bronze. Lisa zu schlagen, war unmöglich, aber das wusste ich schon vorher.“

Die deutsche Zeitfahrmeisterschaft war gleichzeitig ein weiteres Wertungsrennen zur Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga. Dort gab es keine Veränderungen an der Spitze des Gesamtklassements. Reta Trotman vom Team maxx-Solar verteidigte ihre Führung mit 913 Punkten vor Esther Fennel (857) von den Koga-Ladies und Corinna Lechner (600/maxx Solar). Auch in der Mannschaftswertung blieb maxx-Solar vorn, führt mit 150 Punkten vor den Koga-Ladies (130 P.).

Deutscher Zeitfahrmeister der Altersklasse Männer U23 wurde Nils Politt vom Team Stölting. Nach Platz zwei im Vorjahr hinter Jasha Sütterlin fuhr Politt diesmal die Bestzeit. Bei 37:05 Minuten für die 29,6 km lange Strecke stoppten die Uhren. Damit war er sechs Sekunden schneller als der  Berliner, Maximilian Schachmann vom Development Team Giant-Shimano, der 2012 in Valkenburg, WM-Dritter im Zeitfahren  der Junioren war. Die Bronzemedaille sicherte sich Domenic Weinstein vom Team rad-net Rose, der zehn Sekunden hinter dem Sieger gestoppt wurde. „Es war eine schwere Runde, viele Wellen, die einen aus dem Rhythmus gebracht haben. Nach der ersten Runde hatte ich die Info, dass ich Bestzeit habe, aber nur eine Sekunden vorn lag. Aber ich hatte noch Reserven und konnte in der letzten Runde noch einen drauf legen“, sagte der neue deutsche Meister, der nach zwei zweiten Plätzen in 2013 und 2012 endlich den Titel holte. „Lieber wäre ich Dritter geworden, als noch mal Zweiter,“ sagte Politt, der für sein Team Stölting einen weiteren DM-Titel holte. „Jetzt haben wir alle Titel auf der Straße, Klasse“, meinte Politt.

Max Schachmann war zunächst ein wenig enttäuscht, dass es „nur“ zu Silber reichte. „Schließlich wollte ich den Titel holen,“ meinte der Berliner. „Aber es war klar, dass es ein enger Kampf würde, und heute ist Niels der Sieger.“  Zufrieden auch Bronzemedaillengewinner Domenec Weinstein. „Mein Ziel war es, aufs Podium zu fahren. Das habe ich geschafft. Die Strecke hat mir gefallen, es war ein Drückerkurs, und das liegt mir.“

In der Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga liegt nach der Zeitfahrmeisterschaft weiterhin Christopher Hatz vom Team Bergstraße in Führung. Er hat 423 Punkte auf seinem Konto. Zweiter ist Sven Forberger (Jena Thüringen/343 Punkte) vor Julien Essers (Team Heizomat). Bester Nachwuchsfahrer ist Eric Süßemilch, die Mannschaftswertung in Baunatal gewann das rad-net Rose Team, das nun in der Gesamtwertung Rang sechs (48 Punkte) einnimmt. Es führt das KED-Stevens Team Berlin mit 73 Punkten vor dem Team Bergstraße (68 Punkte) und dem Team Heizomat (64 Punkte).

Am Abend will Tony Martin, dreifacher Zeitfahr-Weltmeister, seinen nationalen Titel verteidigen. Der Eschborner geht um 20.50 Uhr auf die Strecke. „Ich bin zuversichtlich, dass ich das Meistertrikot verteidigen kann. Aber sicher kann man sich nie sein,“ sagte Martin vor dem Start des 44,4 km langen Rennens.

 

 

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