Am Ende fehlten sieben Sekunden zu Bronze. Das war das Ziel, was sich das Sextett, bestehend aus drei Männern und drei Frauen vor dem 28,2 km langen Kampf gegen die Uhr vorgenommen hatte. Nikias Arndt und Miguel Heidemann, die beide schon das Einzelzeitfahren bestritten hatten, und Jannik Steimle fuhren die erste Runde in 16:13 Minuten, lagen eine Sekunde hinter Australien. Uneinholbar an der Spitze: die Schweiz vor Italien. Doch in den Kampf um die Bronzemedaille wollten und konnten die Deutschen noch eingreifen.
Nach 14,1 km übernahmen die Frauen: Mieke Kröger, die Deutsche Straßenmeisterin Liane Lippert und Romy Kasper fuhren ein gutes Rennen, lagen an der Zwischenzeit knapp hinter Australien. Alles war möglich. Dann musste Romy Kasper reißen lassen und Mieke Kröger, die bis kurz vor dem Ziel alles gegeben und sich völlig verausgabt hatte, fehlte die Kraft. Im Ziel stoppten die Uhren bei 34:33,06 Minuten, das waren sieben Sekunden zu viel für Bronze.
Reaktionen:
Jens Zemke, Sportlicher Leiter Männer: „Die Jungs sind stark gefahren, alles hat super funktioniert, sowohl technisch, als auch in der Vorbereitung. Aus der Goldmannschaft von Belgien sind nur noch Nikias Arndt und Mieke Kröger übriggeblieben, wir befinden uns im Neuaufbau. Die Bronzemedaille war unser Ziel, was wir nur ganz knapp verpasst haben. Aber so ist das: als Mannschaft gewinnt man, als Mannschaft verliert man.“
André Korff, Bundestrainer Frauen: „Dass wir so knapp die Bronzemedaille verpasst haben ist ärgerlich, aber das muss man akzeptieren. Wir suchen jetzt ganz sicher keinen Schuldigen. Letztes Jahr waren wir die glücklichen Gewinner, diesmal hat es leider nicht mit einer Medaille geklappt.“
Nikias Arndt: „Wir wollten uns zwischen Platz drei und fünf einreihen, was letztlich geklappt hat. Wir wussten, dass wir nicht so stark waren wie letztes Jahr, hatten aber schon mit einer Medaille spekuliert. Die Enttäuschung war bei allen groß, dass es nicht geklappt hat. Das muss aber auch ein Ansporn für uns sein, nächstes Jahr mehr zu investieren.“
Romy Kasper: „Natürlich freue ich mich nicht gerade, dass wir so knapp die Bronzemedaille verpasst haben. Wir sind vorgestern das erste Mal zusammengefahren, das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. Aber wir haben trotzdem unser Bestes gegeben, und es ist super Schade, dass es nicht zur Medaille gereicht hat.“
Liane Lippert: „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, denn von den Beinen her hätten wir es schaffen können. Aber wir haben ein paar Fehler gemacht. Ich bin eine sehr explosive Fahrerin, merke manchmal nicht, wenn ich an den Wellen zu schnell fahre, das hat den anderen dann weh getan. Ich hätte vielleicht am Anfang mehr machen sollen, das wäre für die Gruppendynamik besser gewesen. So hat Mieke sich total verausgabt.“
Bild: Nikias Arndt, Miguel Heidemann und Jannik Steimle (von links) unterwegs auf der Strecke.