Gudrun Stock (München), Tatjana Paller (Unna), Franziska Brauße (Öschelbronn) und Laura Süßemilch (Biberach) kämpften im kleinen Finale Großbritannien nieder. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Es war echt spektakulär“, sagte Bundestrainer André Korff.
Die Britinnen gingen nach einem Sturz ersatzgeschwächt an den Start, setzten alles auf eine Karte und versuchten die deutsche Mannschaft schnell einzuholen. Zwei Britinnen schafften, zum deutschen Vierer aufzuschließen, eine dritte Fahrerin blieb 30 Meter zurück, die vierte Fahrerin schied früh aus. Deutschland verhinderte die Einholung und konnte das Rennen sogar drehen. In 4:39,028 Minuten siegten sie vor Großbritannien (4:41,279). „Das war ein echter Krimi. Natürlich hatten wir einen kleinen Vorteil, trotzdem hat keiner vorher daran geglaubt. Die Freude ist jetzt natürlich riesig“, sagte Brauße. Europameister wurde Italien vor Polen.
Bei den Juniorinnen sprintete Lea-Sophie Friedrich (Dassow) hinter der französischen Junioren-Weltrekordlerin und Weltcup-Starterin Mathilde Gros (Frankreich) zu Silber. „Jung – ehrgeizig – zielstrebig“, so beschrieb Bundestrainer Jörg Winkler die deutsche Meisterin nach einem fast perfekten Turnier. „Wir hatten vielleicht auf so ein Ergebnis gehofft, aber nicht erwartet. Diese Leistung war sehr gut“, lobte Heimtrainer Ronald Grimm die 17-Jährige, die mit Emma Götz (Erfurt) auch schon Silber im Teamsprint gewonnen hatte.
Etwas unglücklich war dagegen Marc Jurczyk als Vierter im 1000-Meter-Zeitfahren der U 23. In 1:02,250 Minuten verpasste der Erfurter knapp den Sprung auf das Podium. „Die Zeit ist prinzipiell gut, deshalb der Platz umso ärgerlicher. Ich hatte die letzten Tage mit ein paar gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Dafür ist das Ergebnis als gut zu bewerten“, sagte Jurczyk. Neuer U-23-Europameister wurde Aleksandr Vasyukhno aus Russland in 1:01,345 Minuten.
Zwei weitere Medaillen winken Deutschland am Freitag. Pauline Grabosch (Erfurt) erreichte souverän das Sprint-Halbfinale der Frauen U23. Carl Hinze (Schwerin) steht in der Vorschlussrunde im Sprint der Junioren.